*The "What if"-Experience*
Kaum zu glauben, nun liegen doch wirklich nur noch 4 Wochen vor mir!
Aber im Moment bin ich wieder an dem Punkt angelangt, dass diese Wochen nicht schnell genug vorbei sein können. Was meinen Stimmungswandel ausgelöst hat?
Meine 4 Tage in Kansas City, wo ich die Familie besucht habe, zu der ich ganz am Anfang gehen wollte und sollte. Leider hat es damals nicht funktioniert, da sie ihr damaliges Au Pair schnell "loshaben" wollten und dann eben direkt (und für mich leider 3 Monate zu früh) ein neues Au Pair brauchten.
Im Endeffekt hat es sich jedoch so ergeben, dass sie in der Nachbarschaft eine Tagesmutter gefunden haben, die nun auch mit beiden Kids Vorschule macht/gemacht hat.
So konnte ich also nie zu ihnen gehen, hab' aber am Wochenende erlebt, wie toll ich es gehabt hätte. Das macht mich sehr traurig!!!
Jedenfalls bin ich also am Freitag morgen um 6 mit der Bahn zum Airport und von da nach Chicago und weiter nach Kansas. Gegen halb 3 kam ich dann in Kansas an und Kory holte mich ab. Ich hab' sofort eine Verbindung zu ihm gespürt, als kannte ich ihn schon ewig.
Dann sind wir heim gefahren, ich konnte das Haus und vor allem das Zimmer, in dem ich übernachtet habe und was beinahe mein Zimmer für ein Jahr gewesen wäre, begutachten und schon da war ich traurig, dass ich mein Jahr nicht dort verbringen durfte.
Nach und nach hab' ich dann den Rest der Familie kennen gelernt - sprich Peek-a-boo und Socks (die beiden süßen knuffigen Hunde), Koki und Kabi (die beiden Kids) und Karla (die Mom). Und alle sind sooo lieb und zuvorkommend und freundlich und besorgt. Einfach nur DIE perfekte Gastfamilie!
Ich hab' mich nach den 4 Tagen wie zuhause gefühlt und hatte, als ich mich von allen verabschieden musste, Tränen in den Augen - NACH 4 TAGEN!!!
Danach bin ich mit Kory zu einem Baseball-Game gegangen. Das war auch etwas, was ich mir unter "typisch amerikanisch" vorstelle: Die ganzen Fans (und es waren Tausende!) sind schon Stunden vor dem Spiel angereist und haben es sich meist um den Kofferraum ihrer riesigen Autos mit einem kleinen Grill bequem gemacht und haben Sausage gegrillt und viel Bier getrunken.
Am nächsten Tag haben wir zusammen gefrühstückt und es gab typisch amerikanisches Frühstück: Blueberry Pancakes, Syrup, Sausage, Scrambled Eggs. Und alle saßen zusammen an einem Tisch - etwas, das ich hier sonst so sehr vermisse.
Nach dieser Ausstellung sind wir noch in eine Miniaturzug-Ausstellung gegangen. Das war vielleicht niedlich - so viele Details! Das hat mich daran erinnert, wie ich immer alle kleinsten Details geordnet und aufgebaut hab', wenn ich mit meinen Barbies gespielt habe! ^^
Auch nach den Ausstellungen sind wir noch ein wenig kreuz und quer durch die Stadt gefahren. Und ich muss sagen, die Stadt gefällt mir noch besser als Boston! Obwohl Boston schon eine tolle Stadt ist! Kansas City sieht so neu, gepflegt und sauber aus. Und ein bisschen wie diese gepflegten Anlagen in Las Vegas.
Und die Temperaturen kommen auch nah ran. Vielleicht nicht ganz, aber heiß war es definitiv!!!
Nachdem wir von der Stadt zurück waren, sind wir zum Summer Fest der Nachbarschaft (Community) gegangen. Da, wo die Familie wohnt, sind alle Häuser erst vor 5 bis einem Jahr gebaut wurden - ist eben so eine Art Neubauten-Siedlung. Und es wohnen dort viele junge Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Jedenfalls haben sich die ganzen Nachbarn zusammen getan und einen Community-Pool und einen Spielplatz angelegt, wo alle aus der Nachbarschaft Zutritt haben. Und genau in dieser Anlage war eben das Summer Fest: Die Kids waren natürlich im Pool, es gab Musik und wieder einmal BBQ.
Am Sonntag haben wir den Tag mit World Cup Gucken begonnen!
Wir saßen also zusammen früh um 9 vor dem Fernseher und haben Deutschland angefeuert! :D (Deswegen haben sie auch gewonnen!!!)
Danach bin ich mit Kory und den Kids wieder an den Pool und ich hab neben ein paar Zügen im Pool die Zeit genutzt, um meine weißen Stellen braun zu bekommen (Vorher waren es ja nur meine Arme und Unterschenkel, die braun waren - das sah ein wenig witzig aus!), jedoch hat das nicht ganz geklappt! Statt braun wurde alles rot, da ich mal wieder alles besser wusste und keine Sonnencreme genutzt habe! *schäm* Dabei war ich aber nur 30 Minuten in der Sonne und anfangs hat man nichts gesehen!
Später ging es dann mit Karla und natürlich den Kids zu einer Geburtstagsparty, die in einer Turnhalle (also mit Schwebebalken und Reck und all dem) stattfand und die Kids haben ein paar Mitgliedern das Leben schwer gemacht, die versucht haben sie mit ein paar Parcours und Übungen bei Laune zu halten! :D
Dann gab es natürlich Torte - und wie sich das zu dieser Jahreszeit gehört Eiskremtorte!
Abends hab' ich mit Kory dann ein paar Spiele auf der Wii gespielt (ich liebe Wii spielen!!!) und Kory hat sich gewundert, warum ich immer gewinne! :D
Währenddessen hat Karla Koreanisch gekocht: Korean Chicken (scharf!!!) und Sticky Rice. Sehr lecker, aber ab einer bestimmen Menge ging es dann auch nicht mehr weiter, weil es einfach zu scharf war.
Nach dem Essen kam dann Hana (aus Korea) vorbei. Sie war das erste Au Pair in der Familie und ist zum Studieren in den USA geblieben und kommt nun regelmäßig zu Besuch.
Sie brachte noch ein anderes koreanisches Gericht (was ich dann aber erst gestern Mittag probiert habe). Zusammen haben wir dann bis in die Nacht Uno gespielt und viel erzählt und Spaß gehabt.
Der nächste Tag war dann leider nur noch ein kurzer Tag. Nachdem ich halb 9, nachdem ich meinen Koffer schon wieder gepackt hab, nach unten kam und eine Schüssel Wassermelone gegessen habe, haben wir uns (Karla, Hana und die Kids) auf den Weg zum Pool gemacht. Dort waren wir dann etwa eine Stunde, danach gab es Mittag und dann hieß es nach einem Abschiedsfoto auch schon Good Bye! Und ehrlich gesagt ist mir dieser Abschied ohne Übertreibung um vieles schwerer gefallen als der Abschied damals von der Familie in Syracuse!!!
Kurz nach 12 hab' ich mich schließlich auf den Airport in Kansas City wieder gefunden, wo ich zum Glück nicht mal mehr eine Stunde warten musste, um zu boarden. Dann ging es eineinhalb Stunden durch die Luft zurück nach Chicago, wo mich gleich beim Aussteigen die erste nette Botschaft erreichte: eine Stunde Verspätung und Terminalwechsel - und das im größten Flughafen der USA (verkehrstechnisch gesehen)!
Insgesamt hab' ich im Endeffekt 5 Mal das Gate wechseln müssen und kam 1,5 Stunden zu spät in Boston an! Ja, so wünscht man sich das.
Und nun ist schon fast wieder der erste Arbeitstag nach meinem Kurztrip herum. Das heißt, nur noch 21 Arbeitstage übrig!!!
Übrigens hab' ich auch schon meine letzte "Reise" organisiert: Ich hab' nämlich mein Zugticket von Boston nach New York City für den Samstag (24.07.) gebucht und werde dort von Tanja abgeholt. Die restlichen Tage verbringen wir nämlich zusammen auf Long Island (wo ihre neue Gastfamilie wohnt) und in NYC bis ich am Dienstag dann schließlich nach Verabschiedung von ihr in den Flieger nach Deutschland steige.
Es ist schon komisch, dass ich mit ihr gekommen bin, sie aber nicht mit mir wieder zurück fliegt. Aber so entstehen eben die einzigartigen Wege jedes Menschen, die sich jedoch ab und zu mal kreuzen.
Aber mir ist es schon wichtig sie noch einmal zu sehen, bevor ich zurück fliege - immerhin sind wir zusammen gekommen, haben zusammen die Orientation erlebt, sind zusammen an die Niagara Falls gefahren und haben eine super tolle Woche an der Westküste verbracht. Da muss man wenigstens auch die letzten 4 Tage (zumindest für mich) zusammen verbringen und sich ordentlich "Good Bye!" sagen.
Und ich hoffe auch, dass ich noch einmal in NYC auf Roxanne treffe, da sie auch ein wichtiger Teil in meinem Syracuse-Leben war! Vielleicht klappt es sogar, dass wir alle zusammen zu einem Musical am Broadway gehen können.... Das wäre toll!!!