*I like weeks like these :)*
Macht es euch bequem - es liegt ein langer Post vor euch....(den ich eigentlich splitten wollte, aber mich dann doch für's Sammeln entschieden habe.)
Beginnen wir also wieder in der Woche: Wie ich euch erzählt habe, hatte ich mich am Dienstag zum Lunch mit Adriana verabredet. Wie geplant war sie auch um 12 bei mir und wir sind zum Mexikaner gefahren. Hab' mich schon sehr darauf gefreut, da ich mexikanisches Essen liebe. Zunächst hat mich aber etwas anderes vom Hocker gehauen: Adriana kam mit einem Lexus RX vorgefahren, der (wie ich erfahren hab') hier ihr Auto ist!!! Beim Essen haben wir uns dann beim "Frage-Antwort-Spiel" kennen gelernt und ich habe erfahren, dass sie wohl in einer ziemlich reichen Familie, aber auch ziemlich ab vom Schuss wohnt. (Ich hatte ihr beispielsweise erzählt, dass ich, bevor sie kam, das Bad geputzt hab'. Da meinte sie, ob wir kein Reinigungspersonal haben!! Das sagt ja wohl alles!) Aber sie ist lieb. Sie ist ja das Au Pair und nicht die Tochter dieser Familie - also ist sie schon einmal nicht zwangsläufig verwöhnt. ;) Sie reist auch viel mit ihrer Familie. Sie waren schon in NYC und Florida und sind zurzeit auf Hawaii - just for fun. Das würde ich auch gern machen!! *träum*
Wir haben uns auch ganz gut verstanden und sie hat mir gesagt, immer wenn ich jemanden brauche oder was unternehmen will, soll ich sie anrufen. Sie kommt gerne vorbei und holt mich ab, damit wir etwas unternehmen können - würde ich, glaube, auch machen, hätte ich hier einen Lexus! :D
Dennoch ist mir in letzter Zeit so aufgefallen, dass es wirklich diese kulturellen Unterschiede gibt in den Charakteren der Menschen. Ich hab' ja nun schon thailändische, brasilianische und europäische Mädels und nicht zu vergessen ein südafrikanisches Mädel kennen gelernt - und mit manchen komm' ich besser zurecht als mit anderen. Also, das heißt, die Mädels sind alle nett, aber bei manchen kommt einfach nicht wirklich eine Verbindung zustande. So zum Beispiel bei den thailändischen Mädels (Emmy und Oum): Sie sind beide wirklich lieb und laden mich immer ein, wenn sie etwas unternehmen und ich versteh' mich auch gut mit ihnen - sie haben aber doch einen anderen Humor und ein anderes Verhalten als ich es gewöhnt bin - irgendwie so überfreundlich, was allerdings nicht mit der übertriebenen, gespielten Nettigkeit vergleichbar ist, die manche Deutsche an den Tag legen! Auch die brasilianischen Mädels (Mariana und Adriana) sind lieb und hilfsbereit, aber auch sie haben eine andere Mentalität. Wohingegen auch zwischen den beiden eine ziemliche Differenz besteht: Mariana lacht viel, aber manchmal wirkt es eher wie ein "die-Schüchternheit-überspielendes" Lachen. Was mich irgendwie unwohl-fühlend macht (gibt's diesen Begriff im Deutschen überhaupt?), weil ich diese Schüchternheit spüre. Adriana hingegen ist eher ruhig und wirkt schon sehr erwachsen. Sie ist auch schon 25 und studiert Biologie in Brasilien (zurzeit hat sie sich aber eine Auszeit genommen, um das Au Pair Leben zu erleben). Aber beide sind sehr direkt, was auf mich (oder wohl auf alle Deutsche oder Europäer) manchmal etwas erdrückend wirkt. Aber man lernt dadurch mit Menschen anderer Kulturen umzugehen und generell Menschen nicht zu be/verurteilen, sondern sie einzuschätzen mit ihren Schwächen und Stärken (was wiederum jede Nation anders einschätzen würde).
Mit Roxanne (Südafrika), Emelie (Schweden), Sara (Schweden, auch wenn sie jetzt in Washington ist) oder auch Katie (Deutschland) versteh' ich mich im Vergleich zu den anderen Mädels besser - da ist einfach die Verbindung da. Wahrscheinlich, da unsere Länder auf demselben Entwicklungs- und Bildungsstand sind und auseinander entstanden sind.
Aber zurück zum Mittagessen am Dienstag: Ich hatte mir eine Tortilla-Suppe und eine Empanada bestellt. Die Tortilla-Suppe war lecker, bei der Empanada habe ich mich jedoch vergriffen. Eine Empanada ist eine frittierte Teigtasche mit Füllung - im meinem Fall eine Spinat-Pilze-Ziegenkäse-Füllung. Und ich HASSE Ziegenkäse!! Aber ich wusste vorher nicht, dass es Ziegenkäse ist, denn wer weiß schon was Chevrè-Cheese ist? (Wissen nicht einmal die Amis hier!) Aber satt war ich trotzdem, da ich die Suppe vorher hatte. Es gab allerdings viele andere leckere Sachen auf der Speisekarte, also werde ich sicherlich noch einmal wieder kommen. (So oft, wie ich hier weg und Essen gehe, hab' ich das in Deutschland nie gemacht!)
Bis Freitag ist dann die Woche über nichts Aufregendes passiert. Hab immer ziemlich lange gearbeitet, da meine Gasteltern die Wohnung weiter renoviert und aufgeräumt und sauber gemacht haben und ich somit ein besonderes Augenmerk auf die Jungs legen musste. (Die allerdings meinen zurzeit wieder besonders anstrengend sein zu müssen - warum auch immer!)
Aber ich bin stolz auf mich, dass ich das erste Mal meinen Computer auseinander genommen und dann auch noch an meinem Antiviren-Programm herumgebastelt habe. Ja, wenn man niemanden hat, der das macht, muss man eben selbst ran. So lernt man das. :D
Um 4 kamen dann auch schon die Gäste und um 5 waren dann auch Roxanne und Emelie da. Wir haben also Snacks gegessen, die größtenteils meine Gasteltern vorbereitet haben: Es gab Cheese-Salsa (warm und sooo lecker) mit Crackers und gebackenen Camembert in Blätterteig, meine gefüllten Eier und andere kleine Leckereien. Zum Abendbrot hat mein Hostdad dann Pizza bestellt, es gab Meatballs, frischen Salat und meine Salate. Und natürlich Desserts: Mein Schwarzwälder Dessert, Cookies und eine Pumpkin-Kuchen-Rolle mit Creme-Füllung, was ziemlich weihnachtlich geschmeckt hat! Lecker! Also ihr könnt euch vorstellen, was ich alles in mich reingehauen habe! (Weshalb ich auch heute noch einmal in der Gym war! :D)
Ist also schon schwierig in Amerika etwas Deutsches zu kreieren. :)

Und am 18. Dezember wollen wir bei Roxanne (da ihre Gasteltern ab dem 11. Dezember in Indien sind für den Rest des Jahres) ein Internationales Dinner mit einigen Au Pairs machen. Jeder soll also etwas von seinem Land mitbringen und dann machen wir eben ein riesen Festessen und hören Musik, erzählen und spielen - oder wie auch immer. Aber so etwas ist eben das, was ein Au Pair Leben ausmacht: Andere Mädels von überall aus der Welt kennen lernen, sich über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unterhalten und Neues zu entdecken.
Außerdem - und das finde ich total toll - hab' ich Roxanne und Emelie erzählt, dass ich mit meinem Schatzi nach Montrèal fahre über Silvester und beide wussten nicht, was sie machen wollten zu Silvester (eigentlich hatten beide NYC geplant, was jetzt anscheinend nichts wird). Sie waren also vollauf begeistert von der Tour und wollen jetzt auch mit! Es ist schon schön, jemanden bereits zu kennen, der mitfährt und gerade bei dem Bar Hopping wird das bestimmt lustig.... Na mal sehen, erstmal muss Roxanne ihr Visa für Canada bekommen und dann können wir planen. Ich freu' mich!!!

Und jetzt werd' ich mich mal noch etwas zurück lehnen und relaxen....
Bis bald! :)
1 Kommentar:
...endlich mal fertig gelesen, bin bestimmt 5 mal eingeschlafen...
lieb dich sehr!!!
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