Mittwoch, März 31, 2010

Day 255

*All about Shopping*

Diesen Post möchte ich mit einer allgemeinen Entschuldigung eröffnen, dafür dass ich nun mit dem Schreiben fast nicht mehr hinterher komme.
Der Grund dafür dürfte wohl relativ klar sein - Busy, busy Tina ;)

Doch nun zu meiner Woche:
Letzten Dienstag hat mein Französisch-Kurs begonnen, worauf ich mich schon im Voraus sehr gefreut hatte. Ich hab' also früh Iz in die Schule gebracht und bin danach gleich weiter zu meinem Kurs. Dort angekommen (typisch deutsch - die Erste!), bin ich als erstes auf meine Lehrerin getroffen, die selbst aus Paris stammt und deren Englisch nicht das Beste ist. Nach und nach sind dann auch mal alle anderen eingetrudelt. Nur leider nicht genug, weshalb uns unsere Lehrerin gleich berichtete, dass wir wahrscheinlich den Kurs nicht weiterführen konnten, da eine Mindestzahl von 6 Teilnehmern vorausgesetzt wird, wir aber nur 5 waren. Dennoch wollte sie diese eine Stunde unterrichten, da wir nun schon einmal da waren. In meinen Gedanken war das natürlich ein großes "Na toll! Kann ich wieder kein Französisch lernen!". Dieser Gedanke änderte sich aber schlagartig um 180 Grad nach 5 Minuten Unterricht - dann dachte ich eher "Zum Glück muss ich das nicht weiter machen!". Der Grund dafür war, dass unsere Lehrerin es bevorzugte in Französisch zu sprechen und ich so gut wie gar nichts verstanden habe und mir leicht Fehl' am Platze vorkam. Dann jedoch hab' ich meinen Verstand wieder vor die Lernfaulheit geschoben und mich an die ersten Stunden des Russisch-Unterrichts in der 7. Klasse erinnert, die ähnlich erfolgten - nämlich zu 90% in Russisch, obwohl wir alle zuvor nie ein Wort Russisch gehört hatten. Natürlich ist es schwer und gerade in dem Alter regt man sich gerne einmal darüber auf, aber im Endeffekt hat es mir sehr geholfen, die Sprache zu lernen. Und mit meinem heutigen Wissen und Willen eine neue Sprache zu lernen, begrüße ich es eher zu 90% in Französisch unterrichtet zu werden als alles in Englisch vorgekaut zu bekommen.

Im Endeffekt kam dann noch eine sechste Person (nach etwa einer halben Stunde) und rettete somit unseren Französisch-Kurs. Die erste Stunde hat mir schon sehr gefallen. Ich hab' bereits da eine Menge Vokabeln und Grammatik gelernt, und auch Hausaufgaben haben wir aufbekommen, was ich auch sehr gut finde, weil man sich da mehr mit der Sprache beschäftigt. Ich hab' immerhin nur 8 Doppelstunden und da möcht' ich wenigstens etwas davon mitnehmen können. Auch die Stunde gestern war sehr gut und ich war erstaunt wie schnell ich doch schon einiges umsetzen und Neues verarbeiten konnte.

Letzten Mittwoch hatte ich im Fitness-Center endlich mein Einführungstraining. Das heißt, eine Trainerin hat mir alle Geräte erklärt und Tipps gegeben, was ich für welche Ziele nutzen sollte.
Dabei hat sie mir auch erklärt - wenn ich denn interessiert wäre - wie ein Privattraining ablaufen würde. Und natürlich war ich interessiert, jedoch nach einem kurzen Blick auf die Konditionen eher abgeneigt, dies auch wirklich in Anspruch zu nehmen.
Zwei Tage später erhielt ich von ihr jedoch eine Email und sie schrieb, dass sie mitbekommen habe, dass ich schon ein wenig in ein Privattraining interessiert wäre und sie mir eine Stunde Privattraining für umsonst anbieten würde, damit ich einen Einblick erhalten könnte. Dieses Angebot nahm ich natürlich sehr gerne an - und die Ausführung war heute. Ich bin also heute in die Gym gegangen und hab' mich um 10 Uhr mit ihr getroffen. Sie hat mich zunächst ein wenig auf dem Laufband gequält (und jeder, der mich kennt, weiß dass ich überhaupt kein Jogger-Typ bin), jedoch mit Erfolg - es war dem Ende entgegen schon fast nicht mehr anstrengend. Außerdem ist sie mit mir Übungen durchgegangen, die Bauch-, Bein- und Armmuskulatur beanspruchen und dann hat sie mir auch so noch einige Tipps gegeben.
Insgesamt war das ein sehr schönes Training und ein absolutes Plus für sie, da ich gemerkt habe, dass so ein Training perfekt für mich ist. Man macht einfach mehr und strengt sich mehr an, wenn einem jemand über die Schultern guckt und einen antreibt. Und natürlich wird man korrigiert und kann nichts falsch machen. Trotzdem bleibt so ein Privattraining natürlich teuer, ABER das gönn' ich mir - vor allem, weil sie mir ein unschlagbares Angebot gemacht hat: Normalerweise kosten 10 volle Stunden Privattraining 700 Dollar. Es gibt aber noch ein Angebot, wo man für 10 halbe Stunden 420 Dollar bezahlt. In meinem Fall, hat sie mir vorgeschlagen, könnte ich die 10 halbe Stunden nehmen und z.B. jeden Montag 30 Minuten mit ihr ein Workout machen. Sie würde mir zusätzlich einen Wochen-Fitness-Plan erstellen, der zwei weitere Tage Workout mit bestimmten Übungen vorsieht, die ich allein durchführen kann.
Das heißt, für 420 Dollar kann ich mit ihr 2,5 Monate trainieren, bekomme einen auf mich abgestimmten Plan und kostenlose Beratung. Also dieses Angebot konnte ich einfach nicht ablehnen. Deshalb habe ich meinen nächsten Termin nächsten Montag um 9 Uhr morgens, wo wir wahrscheinlich alle meine Maße nehmen, werden um Ausgangswerte zu haben und dann wird der Plan erarbeitet. Natürlich werden auch die Kosten geregelt und dann kann es los gehen. Das freut mich sehr, und ich kann's kaum erwarten.

Am Freitag bin ich mit Iz zu einer Blumen- und Gartenschau (Flower Show) gegangen, da sie Blumen liebt und ein wenig rauskommen ist auch nicht schlecht.
War schon hübsch, was sie da ausgestellt hatten - ganze Gärten wurden nach- und ausgestellt. Und das allertollste für Iz: Es gab' ein riesen Vogelkäfig mit Parakees (Papageien), Sittichen und kleinen lustigen Rennvöglen. :D Leider sind durch das Strahlerlicht die Fotos nicht gut geworden.
Für diesen Freitag hab' ich übrigens wieder ein Ausflug mit ihr geplant, da sie ja aufgrund von Ostern den einen Tag frei hat. Wir wollen wahrscheinlich ins Science Museum und ein paar Shows ergattern. Aber davon nächste Woche mehr.

Nun aber mal zur Überschrift: SHOPPEN!
Ja, also die letzten Tage bestanden bei mir wirklich überwiegend aus Shopping. Begonnen am Samstag, wo ich mich mit Selien getroffen habe, um Downtown zum Haymarket zu gehen, wo jeden Freitag und Samstag viele Händler-Stände sind. Oder kurzum: Markttag! Wir haben uns also die Tüten voll hauen lassen mit allem möglichen Obst und Gemüse von bester Qualität und geringstem Preis. Ich habe für 10 Dollar ein Pfund Weintrauben (kernlos), 6 große Äpfel, 6 Nektarinen, eine riesen Papaya und ein Pfund frische Erdbeeren gekauft. Das ist doch was, oder? Und es ist schon fast wieder alles alle. Ich liebe das Obst!
Am Sonntag bin ich dann mit Selien in ein Outlet gefahren. Also ich persönlich kenne Outlets ja nicht von Deutschland und war völlig begeistert so etwas kennen zu lernen. Ein Outlet ist hier ein riesig angelegtes Gelände mit hunderten von Stores - und zwar Markengeschäfte wie Guess, Tommy Hilfiger, Aldo, Ralph Lauren, Nike und so weiter. Wir sind in 5 Stunden gerade einmal durch 5 Geschäfte gekommen. Man braucht also wirklich einen kompletten Tag, um da wirklich durch alle Geschäfte zu gehen. Von den 5 Stunden hab' ich bestimmt auch mindestens 3 in Umkleide-Kabinen verbracht, was sich letztendlich auch ausgezahlt hat: Bei Tommy Hilfiger habe ich für 95 Dollar zwei Hosen und einen Pullover gekauft und bei Guess habe ich für 70 Dollar einen tollen Frühlingsmantel gekauft. Insgesamt habe ich übrigens 100 Dollar gespart.

Und schon als wir auf dem Rückweg nach Hause waren, haben wir beschlossen bald wieder zu kommen.
Heute war ich mit Selien dann mal wieder in ein paar Geschäften unterwegs - präziser: Schuhgeschäfte. Ja, und da hat sich die Tina doch 5 Paar Schuhe gekauft. Ich weiß, ich bin verrückt - aber so bin ich eben. Und glücklicherweise bin ich nicht wie andere noch viel verrücktere Personen und kaufe 90-Dollar-Schuhe! Nein, ich kaufe 5 Paar Schuhe für 90 Dollar. :) Und bin nun sehr glücklich. ;)


Ein weiteres Thema für diesen Post ist der jüdische Feiertag Passover. Naja, genau genommen, ist es nicht wirklich ein Feiertag, sondern eine Feierwoche. Wie auch immer. Passover wird jedenfalls gefeiert, da vor vielen tausenden Jahren der Gott 10 Plagen nach Ägypten sendete, um den Pharao dazu zu treiben, die jüdischen Sklaven frei zu lassen, was er auch tat, jedoch verlangte, dass die Juden sofort gehen mussten. Sie haben sich also postwendend auf den Weg nach Israel gemacht und hatten nicht genügend Zeit, um Brot zu backen (da die Hefe ja Zeit braucht, um zu gehen). Also haben sie ein Brot ohne Hefe gebacken, was hier Matzoh heißt, ähnlich wie Knäckebrot schmeckt und natürlich zu Ehren der Vorfahren an Passover gegessen wird. Wirklich streng gläubige Juden, essen während der 8 Tage des Passover gar kein Brot bzw. Teig, das/der Hefe enthält.
Jedenfalls waren wir am Montag zu einem Passover Dinner bei einer Freundin meiner Hostmom eingeladen. Und ich sag' euch, das war viel zu viel zu essen. Begonnen haben wir mit einem Gefilter-Fisch (das sind, soweit ich weiß, verschiedene Sorten Fisch, die wie durch einen Fleischwolf gedrückt und zu einem großen Klops zusammengepresst werden. Das wir dann kalt gegessen.), der gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Danach gab es eine Matzoh-Ball-Soup. Also eine Art Brühe mit Reis-Klöß(ch)en. Ich hab' nur einen Kloß essen können, da ich bereits satt war. Danach war der Hauptgang an der Reihe. Es gab geröstetes Gemüse (Spargel, Fenchel, Bohnen, Paprika), einen Salat, Beef (also Rind), gebackene Mini-Kartoffelhälften, Couscous und ein Birnen-Mandel-Wein-Rosinen-Salat. Alles (bis auf das Beef) war super lecker und führte dazu, dass ich mich wie ein aufgeblasener Luftballon fühlte. Danach gab' es natürlich noch Dessert, nämlich Obst (Weintrauben, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren), kleine Schokopralinen und eine spezielle Torte, die ohne Mehl gebacken war. Auch das war natürlich alles sehr lecker und führte schließlich dazu, dass ich mich mehr tot als lebendig fühlte.
Umrahmt war das ganze Essen von Lesungen aus einem bestimmten Buch, das die Geschichte der Juden erzählte und woraus alle Anwesenden (auch ich!) abwechselnd vorlesen mussten. Ich bekam natürlich den Part mit tausend verschiedenen jüdischen Namen, die ich zwar in der deutschen aber nicht in der englischen Aussprache kannte. Auch Lieder waren Inhalt des Buches und außerdem musste man ganz schön viel trinken. Nach jedem fünften Satz stand: Füll' das Weinglas, hebe das Weinglas, trinke ein Glas Wein und so weiter. Also ich glaub', würde man das wirklich so machen, wie es da stand, würde man das Dessert gar nicht mehr mitbekommen. Ich jedenfalls hab' mich nach dem zweiten Schluck (!) Riesling doch lieber an den Traubensaft gehalten, da ich nach 8 Monaten Alkoholabstinenz nicht mehr wirklich mit den betäubenden Stoffen zurecht komme. :D
Irgendwann gegen 11 Uhr nachts waren wir schließlich zuhause und ich hatte ein paar Stunden, um mich auf das Schrumpfen meines Magens bis zum nächsten Morgen zu konzentrieren.

Nun aber genug für heute - auch jetzt muss ich mal wieder ins Bett. So einfach ist das nämlich nicht, 7 Stunden am Tag mit einem kleinen Mädchen zurecht zu kommen. Da schläft man auch schon gleich mal im Bus ein! ^^

Bis zum nächsten Mal! :)

Mittwoch, März 24, 2010

Day 248

*Sunshine and Jealousy*

Und schon wieder ist eine Woche vorüber. Die Zeit hier fliegt mit Überschallgeschwindigkeit!
So viele Sachen, die ich erlebe, so viele Termine und Verabredungen, die ich habe, so unterschiedliche Arbeitsgewohnheiten. Das alles lässt die Zeit vergehen. Und wenn das Wetter auch noch so schön ist wie in der letzten Woche (sprich 25 Grad und Sonnenschein), kann man all das noch um ein Vielfaches genießen.
Genießen ist wirklich das Stichwort: Letzte Woche (am Mittwoch?) als ich im Bus mit Iz auf dem Weg zu ihrer Sprachtherapie saß und mir die Sonne ins Gesicht schien, ist mir bewusst geworden, dass ich nur noch 4 Monate hier bin. Zwei Drittel meines Jahres liegen schon hinter mir und im Juli verlasse ich dieses Land. Und so viele Unterschiede und vielleicht auch Schwierigkeiten (im Bezug zum deutschen Alltag) es auch gibt, die USA ist meine zweite Heimat geworden und zum ersten Mal habe ich letzte Woche gespürt, dass es mir schwer fallen wird zu gehen.
Als ich damals in Frankfurt auf dem Flughafen war und in den Flieger in die USA eingestiegen bin, wusste ich, dass ich in einem Jahr zurück kommen werde. Wenn ich aber bald in den Flieger nach Deutschland einsteige, weiß ich nicht, ob ich jemals zurück kommen werde. Und das obwohl ich hier ein Jahr lang gelebt, die Kultur und Sprache kennen gelernt und sicher viel Neues gelernt und mir angewöhnt habe.
Im gleichen Sinne habe ich wahrscheinlich auch einiges verlernt, nämlich typisch deutsche Dinge. Letztens hat mich jemand gefragt, ob es diesen einen Shopping Store (hab' die Marke vergessen) auch in Deutschland gibt und ich konnte die Frage nicht beantworten. Ich hab' vergessen, was es in Deutschland und in den USA oder nur in Deutschland oder nur in den USA gibt. Für mich sind beide Länder meine Heimatländer und ich fühl' mich plötzlich zu beiden verbunden.
Ich träum' in Englisch und denk' in Englisch. Und im Gegensatz dazu hab' ich manche Deutschen Wörter und Redewendungen schon fast vergessen.
Seit dem ich hier in Boston bin und - meiner Meinung nach - das richtige amerikanische Leben kennen gelernt habe, ist mir wie durch einen sogenannten Knalleffekt bewusst geworden, dass ich in den USA lebe, aber leider (und nun denke ich wirklich LEIDER) nur ein Jahr. Auf diesen Boom hab' ich von der ersten Stunden an als ich meine Füße auf das amerikanische Festland gesetzt habe gewartet, und es kam erst vor einer Woche!
Ich bin so glücklich, dass ich das Rematch doch noch gewagt habe und kann es nur jedem empfehlen, der auch nur für eine Sekunde denkt, irgendetwas fehlt in seinem Leben und seinen Erfahrungen!

Aber was ist nun alles passiert in den letzten 8 Tagen:
Wie also schon erwähnt, bin ich nach dem Arbeiten 8.30 zu Selien gegangen, um mir ihr Zimmer anzuschauen und ein wenig DVD (Honey) zu gucken. Ihr Zimmer ist übrigens richtig toll. Es ist riesengroß, so ein bisschen abgeteilt in Schlaf- und Wohnbereich mit zwei Sofas zum Ausziehen und natürlich Fernseher. Und ein eigenes Bad hat sie auch. Also sie hat echt einen Glücksgriff gemacht mit der Familie.
Am Mittwoch war dann nichts großartiges. Bin wie jeden Mittwoch früh in die Gym gegangen und hab nachmittags/abends gearbeitet.
Donnerstagvormittag bin ich mit Selien mit der T downtown gefahren, um den Quincy Market zu erkunden. Also, das ist schon ein schönes Ausflugsziel in Boston. Man kann dort eben schön shoppen gehen, ein bisschen relaxen oder sich vollessen, wenn man das möchte. ;) Der Markt besteht aus 3 alten ziemlich langen Gebäuden, in dem mittleren Gebäude sind eben nur Stände, wo man etwas zu essen kaufen kann - von Salat, über Pasta und Pizza, über Turkey mit Pommes, über Sandwhiches, über Chinesisch und Sushi bis hin zu Kuchen und Eis gibt es da alles, was man sich vorstellen kann. Die anderen beiden Gebäude beinhalten die Shoppingstores. Wenn man am Wochenende dort ist, sieht man auch einige Künstler - Breakdance, Jonglieren, Zaubern.
Wir haben uns dort also 4 Stunden aufgehalten und sind dann wieder zurück gefahren, weil wir arbeiten mussten. Nach dem Arbeiten hab' ich mich spontan noch mit WenJuan getroffen, die ja leider im Rematch ist und irgendwie keine Anrufe bekommt. Wir sind nur zu Panera gegangen, wo man eigentlich auch sehr lecker Essen kann (Suppen, Salate, Sandwiches), wir treffen uns da aber eigentlich eher der Location wegen und haben uns mit Erzählen begnügt.
Am Freitag bin ich morgens wieder in die Gym und nach dem Arbeiten bin ich mit Selien und ihrem Verlobten George (der in Pennsylvania wohnt, wo sie erst war) in eine Bar bzw. Restaurant gegangen, um Dinner zu haben. Das Essen war jedoch nicht herausragend gut - eben Burger, Steak und Pommes. Und da wir beide morgens bzw. nachmittags schon gearbeitet hatten, sind wir auch nach 2 Stunden wieder heim, obwohl unser ursprünglicher Plan tanzen und clubben vorgesehen hatte.
Für Samstagnachmittag hatte ich mich dann wieder mit den Beiden verabredet. Dieses Mal kam es allerdings zu einer grundlegenden Änderung, da Selien mit George gestritten hatte. Zunächst wartete und wartete und wartete ich bis ich schließlich anrief, um zu fragen, wo sie blieben. Selien sagte mir dann, dass sie gerade im Streit sind und das heute wohl nichts mehr wird. Da war ich ja schon etwas enttäuscht, vor allem, weil so schönes Wetter war und ich 2 Stunden in meinem Zimmer mit Warten verbracht hatte.
Ich hab' dann also umgehend WenJuan angerufen, die mit Sandie in der Innenstadt war und nichts dagegen hatte, wenn ich ihnen beitreten würde. Ich sprang demzufolge auf die nächste T auf und fuhr Richtung Downtown. Dort haben wir uns an der Park Street getroffen, sind schließlich weiter zum Quincy Market (wo ich dieses Mal die Straßenkünstler sah), dann zum Hafen und danach nach Chinatown, wo ich mir chinesisches Gebäck gekauft hatte. Das war so eine Art gefüllter Teig mit Lotus-Samen. Hat schon ein wenig eigenartig und gewöhnungsbedürftig geschmeckt. Aber keines Falles eklig. Gegen 6 hab' ich dann die Bahn zurück nach Brookline genommen und hab' um 7 angefangen zu arbeiten (bis kurz vor 11, aber sobald Iz im Bett ist, macht mir das auch nicht so viel aus). Außerdem hatte Selien dann abends angerufen, um sich tausend Mal zu entschuldigen, dass sie mich hat hängen lassen. Ich kannte aber schon die Probleme, die sie mit ihm hatte - nur dass es dieses Mal echt ausgeartet ist. (Er ist eifersüchtig, auf jeden Schritt, den sie ohne ihm tut und nun denkt er, sie hätte etwas mit mir. Wie krank muss man sein?!) Auf alle Fälle haben wir uns dann für Sonntag verabredet, was auch dieses Mal so eingetroffen ist.
Zunächst sind wir um 10 mit der T zum Children's Museum gefahren, wo ja die Ausstellung der Au Pairs über ihre Heimatländer statt finden sollte. Gegen 11 sind wir angekommen und haben mehr oder weniger dort mit ausgeholfen. Es hat sich jedoch als eine ziemlich langweilige Veranstaltung (also jedenfalls für die Ausführenden) herausgestellt, und zu dem ein wenig unorganisiert, da es das erste Mal war, dass so etwas gemacht wurde.
Nachdem wir uns dort dann 2 Stunden die Beine in den Bauch gestanden hatten und ein wenig Gespräche mit anderen Au Pairs aus Nachbar-Clustern geführt hatten (eine andere Deutsche, die seit 7 Monaten hier ist, hat übrigens 15kg zugenommen!), haben wir uns auf den Weg zur Innenstadt gemacht - nämlich zuerst nach Chinatown. Dort haben wir Lunch gehabt und sind dann mit der T weiter nach Cambridge, um auf dem Harvard Square ein wenig shoppen zu gehen. Die Geschäfte dort sind allerdings ein wenig in der höheren Preisklasse angesiedelt - warum nur? - und es blieb mehr beim Gucken als beim Kaufen. Dennoch hab' ich mein Lieblingsgeschäft hier in den USA wiedergefunden: Urban Outfitters und hab einen Schal und einen Gürtel für 15 Dollar im Ausverkauf-Keller ergattert.
Gegen 5 sind wir dann mit der T zurück nach Downtown, wo wir umgestiegen sind, um zurück nach Brighton zu Selien zu fahren. Dort haben wir das Internet nach neuen Ausflugsideen durchforstet bis das Abendessen fertig war. Ihre Hostmom ist nämlich eine sehr gute Köchin und sie weiß, dass ich ihr Essen mag, deswegen hatte sie mich zum Essen eingeladen.
Wir hatten also gegrilltes Hähnchen mit Artischocken, grünem Spargel und Mini-Kartoffeln. Sehr lecker! Gegen 10 war ich dann zuhause und bin mehr oder weniger schnell in mein Bett gefallen. Zuvor hatte ich aber versucht aus meiner Hostmom die nächsten Termine herauszuquetschen, damit ich die Struktur der nächsten Woche in meinen Kopf speichern konnte. Sie hingegen war nicht ganz so glücklich über meine Nachfragerei und hat wieder ein wenig trotzig reagiert. Ich hab' ihr jedoch freundlich klar gemacht, dass das nur so funktionieren kann und es schien bis zum nächsten Tag Wirkung gezeigt zu haben.
Am Montag hatte sie nämlich Geburtstag und ich hatte ihr ein Geschenk auf den Küchentisch gestellt bevor ich gegangen bin, um Iz zur Schule zu schaffen. Als ich zurück war, war sie schon auf Arbeit und hat mich später angerufen, um sich dafür zu bedanken und mich und Iz zum Abendessen einzuladen. (Nur gut, dass ich auch Montagvormittags in die Gym gehe, da konnte ich dann auch Essen gehen.) Wir sind zu Bugaboo gegangen, was ein ziemlich lustiges Restaurant ist. Alles ist so ein wenig kanadisch eingerichtet, mit viel Holz und Tieren und die Tiere sprechen. Das Essen ist aber typisch amerikanisch: Sprich viel Steaks, Ribs, Burger und so weiter. Beim Essen jedenfalls meinte sie dann, ob ich schon Pläne für das Wochenende gemacht habe und ich hab' mich nur fragend umgeguckt, weil sie erst den Tag zuvor meinte, sie könnte mir nicht immer sagen, wann ich frei habe. Schließlich meinte sie dann, ich sollte ruhig Pläne machen, sie bleibt Samstagabend zuhause. Das hab' ich dann einfach mal als Entschuldigung aufgefasst.
Jedenfalls weiß ich jetzt, dass sie sehr launig sein kann und sich ihre Meinung schon einmal täglich ändern kann. Wenn ich aber richtig damit umgehen kann, springt für mich dabei schon doch das ein oder andere Mal ein Vorteil heraus. ;)
Seitdem ist die Beziehung zu ihr auch wieder sehr gut. Hab' ihr gestern sogar geholfen ihren neuen Blue Ray-Player in ihrem Schlafzimmer zu installieren und wir haben viel über zukünftige Pläne gesprochen. Das Spielzimmer von Iz soll beispielsweise eigentlich etwas entrümpelt und zum TV-Zimmer umfunktioniert werden.
Also, es scheint jetzt alles zu laufen und auch das lässt mir noch einmal mehr bewusst werden, dass die schöne Zeit, die ich nun endlich hab', bald vorbei sein wird. (Auch wenn ich mich immer noch sehr freue, zurück nach Deutschland gehen zu können!)

Was gestern passiert ist, heute und die nächsten Tage passieren wird, berichte ich euch dann nächste Woche im Rückblick.
Und genießt das schöne Wetter in Deutschland, hier soll es nämlich am Freitag schneien! -.-

Dienstag, März 16, 2010

Day 240

*One of my best weekends in the USA*

Okay, es hat bis gestern Nacht 4 Tage ohne Unterbrechung geregnet - und ich mein', OHNE Unterbrechung. Die Gullideckel hat es sogar schon hochgedrückt und einzelnen Stationen der U-Bahn waren etwas vollgelaufen. In NYC schien es ja noch schlimmer gewesen zu sein. Das aber nur als Hintergrundgeschichte.

Durch den Regen am Wochenende war es uns nämlich nicht möglich irgendetwas zu machen, da man nach 1 Minute im Regen durchnässt war. Trotzdem war es eines der schönsten Wochenenden, die ich bisher hier verbracht habe, da ich das ganze Wochenende mit Selien verbringen konnte.
Am Freitag waren wir zusammen bei einem Mexikaner Abendessen, dann sind wir zurück zu Selien und haben unser weiteres Wochenende geplant.
Am Samstag bin ich dann nachmittags wieder zu ihr und wir haben ein bisschen erzählt, ihre Hostmom hat Abendbrot gekocht, wir haben gegessen und dann sind wir mit der T (die Straßenbahn) downtown ins Kino gefahren und haben "Remember Me" gesehen. Das war ein schöner, aber auch ein sehr trauriger Film. Danach sind wir wieder heim und haben im Bett Valentine's Day begonnen zu gucken, sind dann aber beide ziemlich schnell eingeschlafen. Am nächsten Morgen haben wir uns (nach unseren Uhren halb 9, durch die Zeitumstellung aber) halb 10 aus dem Bett gequält, haben gefrühstückt und sind wieder zurück ins Bett, um Valentien's Day zu Ende zu gucken. Zum Mittag sind wir wieder runter und danach haben wir bis zum Abendessen Monopoly gespielt. Irgendwann um 8 abends am Sonntag war ich dann wieder zuhause.
Also wie ihr seht, ist nichts Außergewöhnliches geschehen, trotzdem war es toll, da ich endlich jemanden gefunden habe, mit dem ich mich perfekt versteh' und an den ich mich immer wenden kann, wenn irgendetwas ist. Eine Art Bezugsperson also. Naja, ich denke, sie ist/wird hier in den USA meine beste Freundin. Und das freut mich sehr, auch wenn es nur noch für 4 Monate ist!

Gestern war übrigens der schlimmste Tag, was das Wetter betrifft: Wir hatten richtig starken Wind und Regen und ich musste mit Iz durch die halbe Stadt per Bus und Fuß kurven. Hinterher hatte ich echt Kopfschmerzen von dem Wind. Und mein Regenschirm wird das auch nicht mehr lange mitmachen. Und trotz diesem Wetters hab' ich mich gestern auch wieder in die Gym gewagt und bin gleich 1,5 Stunden geblieben. Also natürlich ist die Gym hier jetzt teurer, aber ich find's total toll. Die Geräte sind total neu, man kann verschiedene Fernsehprogramme wählen, man bekommt kostenloses Trinkwasser, in den Duschen stehen kostenlos Duschgel, Shampoo und Spülung zur Verfügung, sogar in den Toiletten gibt es Hygieneartikel für Frauen gratis. Und es ist eine schöne entspannte Atmosphäre, sodass ich mich da wirklich gern aufhalte.

Heute hat Iz einen freien Nachmittag und auch früher Schluss, sodass ich sie schon ab halb 1 heute hab'. Immer, wenn sie keine Termine hat, denk' ich mir etwas aus, was wir zusammen unternehmen können. Für heute habe ich geplant mit ihr zur Bibliothek zu gehen, nur damit ich mir eine Karte holen kann, und sie vielleicht eine DVD ausleihen kann. Danach will ich mit ihr zu J.P. Licks. Das ist eine Art Eisdiele hier. War da selbst noch nicht und werde wohl heute auch noch nicht in den Genuss des Eises kommen, da ich mich ja doch an meine Ernährungsumstellung halten will, die mindestens 5 Stunden Verdauungszeit zwischen den einzelnen Mahlzeiten erfordert. Und ich esse doch lieber mein Mittag anstatt etwas später Eis. ;) Nachdem wir dort waren, werden wir erst einmal heim laufen und die Hausaufgaben in Angriff nehmen und ein wenig Piano üben, um danach einen Abstecher auf den nahe gelegenen Spielplatz zu machen.
Abends koch' ich dann wie immer etwas für Iz (bzw. etwas mehr für die nächsten Tage oder für meine Hostmom, wenn sie heim kommt). Heute wird wohl grüner Spargel und gegrillte Chicken-Beinchen auf dem Menü stehen. Ich ess' aber wie jeden Abend nur einen Salat.
Nachdem ich Iz dann so gegen 8 ins Bett gebracht habe, werde ich mich auf zu Selien machen, die nämlich gestern in ihr Zimmer eingezogen ist. Und zwar ist sie erst gestern eingezogen, da ihre Vorgängerin noch mit in dem Haus wohnt bzw. gewohnt hat. Ab Samstag reist sie ein wenig durch die USA für 2 oder 3 Wochen und dann will sie zurück nach Frankreich. Ist es nicht super lieb von der Familie, sie trotzdem noch da wohnen zu lassen, obwohl sie abbricht und heim geht? Die Familie ist eh die Familie, die ich mir für mich gewünscht hatte. Hatte leider nicht das Glück, sie zu bekommen. Aber es ist ja schon einmal nicht schlecht, mit ihnen Kontakt zu haben. Und ich darf so oft ich will kommen und auch dort übernachten, was ich wahrscheinlich gerne des öfteren in Anspruch nehmen werde.

Für Freitag hab' ich mit Selien auch schon geplant: Wir wollen in ein Restaurant, was später mehr zu einer Art Bar oder Club wird. Wir wollen da also erst essen und dann ein bisschen den Abend genießen. Mal sehen wie das wird. Das ist ja so gesehen das erste Mal, dass ich richtig ausgehe in den USA. Wuhu!

Am Samstag muss ich dann abends wahrscheinlich arbeiten. Schade! Aber es ist ja okay, dass ich ein Abend am Wochenende habe und meine Hostmom einen Abend hat. Da werd' ich mir dann wohl die ganzen verpassten Folgen von "Das perfekte Dinner" anschauen. ;)
Wenn ich allerdings nicht arbeiten muss, werde ich (entweder mit oder ohne Selien) zu Elena gehen, deren Gasteltern nicht zuhause sein werden, weshalb sie eine kleine "Party" gibt.

Und Sonntag ist im Children's Museum das Cultural Fair, wo viele Au Pairs ein paar Ausstellungen über ihr Land machen und alle Familien sind eingeladen zu kommen, sich das anzuschauen und mitzumachen. Der Stand für Deutschland z.B. macht Ostereier anmalen mit den Kindern. Süüüß. :D
Danach geh' ich entweder mit Iz und meiner Hostmom Essen - nämlich in das einzige irgendwie deutsche Restaurant (aber nur irgendwie, weil mindestens zwei Drittel der Karte Burger und Tacos - also amerikanisches Essen - beinhaltet.). Oder ich unternehm' noch etwas mit Selien hinterher.

Ihr werdet also wieder von mir hören. :)

Freitag, März 12, 2010

Day 236

*My New Life With Old Remains*

Zunächst einmal zum ersten Teil: DAS NEUE LEBEN!
Schon die letzten Posts haben ja schon gezeigt, dass ich es hier toll finde und viele positive Veränderungen stattgefunden haben. Vom Wald in die Großstadt, von beschränkter Autonutzung zu uneingeschränkte Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs, von wenigen Au Pairs in der Nähe zu haufenweise Au Pairs überall, von nichts zu tun die Woche über zu viele Treffen mit den Mädels, von zuhause sitzen und nicht bewegen zu viel Bewegung und Aktivität den ganzen Tag.
Alle äußeren Umstände haben sich also wirklich um ein Vielfaches verbessert.
Was die Familie angeht, ist eine Verbesserung nicht ganz soo offensichtlich. Natürlich werde ich jetzt von meiner neuen Hostmom als Mensch wahrgenommen - wenn sie zuhause ist, erzählen wir auch viel und sie ist generell eher der gesellige Typ. Allerdings hab' ich auch schon herausfinden müssen, dass sie versucht, das meiste aus jemanden oder etwas herauszuholen, ohne gleichzeitig das meiste zu geben. Aber das macht sie, glaube ich, nicht bewusst. Vielleicht liegt das so in ihrem Single-Dasein, wer weiß. So hatte ich anfangs ein paar Geldprobleme mit ihr, weil sie nur bestimmte Stunden zahlen wollte und nicht das gesamte Gehalt, (hatte sie wohl beim ersten Gespräch mit meiner LCC so aufgefasst gehabt), was sich dann aber relativ schnell geklärt hat, da ich meine Counselorin Heike deswegen gefragt habe. Auch mit den Stunden hat es am Anfang ein paar Diskrepanzen gegeben, da sie die Zeiten anders berechnet hatte als ich; ich aber nach meiner Berechnung in zwei Wochen schon zwei Mal über 10 Stunden kam. Auch dies wurde mit meiner Counselorin geklärt (vor allem auch, weil es auch bei meiner Vorgängerin ein Problem war). Zurzeit läuft es aber wieder okay mit ihr und sie ist auch nicht unbedingt nachtragend. Für mich steht dabei wohl auch, dass ich dieses Mal sofort meinen Mund aufgemacht und mich beschwert hab', was ihr gezeigt hat, dass ich nicht (mehr) alles mit mir machen lasse.
Was mein neues Gastkind angeht, ist es auch etwas anders, jedoch weder schlechter noch besser. Einfach anders. Sie ist älter, hat viele Termine, weshalb wir viel unterwegs sind, und durch ihr ADHS ist sie manchmal sehr unkonzentriert oder überwältigt von äußeren Eindrücken. Aber bisher komme ich wirklich gut mit ihr zurecht. Was ich besonders genieße ist, dass ich mit ihr so viel unterwegs bin - wenn wir mal nicht zu irgendwelchen Termine müssen, nutze ich die freie Zeit immer, um mit ihr etwas besonderes zu machen. Etwa Kino, in die Bibliothek gehen, etwas basteln oder Ähnliches. Hier gibt es kein Herumsitzen und Warten mehr bis es endlich abends ist und ich fertig bin mit Arbeiten. Was ich auch schön finde, ist, dass ich fast jeden Abend kochen kann. Das habe ich wirklich vermisst, weil die Jungs ja mehr oder weniger nur Fast Food gegessen und meine Ex-Hostmom unser Essen gekocht hat.
Hier muss ich aber für mich und Iz kochen, da meine Hostmom häufig erst nach 8 kommt. Und hier sind immer tolle Dinge vorhanden - viel Gemüse, viel Obst, viele Vollkornprodukte. Und ich kann immer haben, was ich möchte. Wenn ich eine bestimmte Sorte Brot oder Joghurt oder sonst was will, dann brauch ich es nur an meine Hostmom zu mailen und sie kauft es (online). Ich muss nicht einmal Halt vor teuren Produkten wie Melonen oder Erdbeeren (man bedenke, es ist keine Saison dafür, deswegen ist das eigentlich ziemlich teuer) zu machen. Alles wird gekauft. ;)

Aber wenn wir einmal beim Thema Essen sind, können wir auch gleich zum zweiten Teil übergehen: DIE ALTEN ÜBERBLEIBSEL!
Ja, Essen - das ist ein Thema für mich, das schon immer, aber vor allem seit dem ich in der USA bin, mein Leben bestimmt. Zwar habe ich weder extremst zugenommen, sodass ich nicht mehr in meine alten Klamotten passe (und damit gehör' ich hier echt zur Ausnahme!), aber trotzdem fühl' ich mich natürlich nicht wohl mit den paar Kilos, die ich doch zugenommen habe. Das Weight Watchers hat sich als die nicht idealste Diät für mich herausgestellt, weil es nicht wirklich darauf eingeht, was man isst, sondern nur wieviel (woran ich mich im Endeffekt vor lauter Hunger auch nicht mehr gehalten habe). Wahrscheinlich hatte ich allerdings doch ein wenig abgenommen, da die Urlaubsfotos doch relativ gut aussehen, wie mir aufgefallen ist. ;) Die ersten Tage hier in Boston hat sich das ganze aber wieder zum Negativen gewendet und ich hab' wieder vermehrt genascht, was mir die abgenommenen Kilos zurückgebracht hat. Demzufolge bin ich jetzt natürlich wieder am Kämpfen, ein paar Kilos zu verlieren - vor allem in Hinblick auf den anstehenden Florida-Urlaub und dem eh bevorstehenden Sommer.
Solche Gewichtsschwankungen gehören aber wohl zu einem USA-Aufenthalt und zu meinem persönlichen Leben sowieso dazu. Wichtig ist, dass man dran bleibt und durch einen Schritt auf die Waage unter Umständen wachgerüttelt werden kann.
Das Wachrütteln ist in meinem Fall gestern morgen geschehen, als ich mal wieder auf die Waage gestiegen, Hosen anprobiert und mich danach im Spiegel angeguckt habe. Die Hosen passen schon noch, aber es wird eben langsam doch eng und das Spiegelbild gibt auch ein paar mehr Fettpolster wieder als ich es gewohnt war. Naja, und von der Waage wollen wir nicht sprechen. Jedenfalls muss ein wenig wieder runter und ich hab' das gestern unter bitteren Träne feststellen müssen. Heute geht es aber schon wieder besser und ich mach' kleine Schritte nach vorn. Ob es etwas gebracht hat, werdet ihr ja dann an den Urlaubsfotos im Mai sehen!

Kommen wir aber noch einmal zurück auf mein "sonstiges" Leben hier:
Am Montagabend war ich bei Natalia (Brazil) zu der Willkommensparty, die ihre Gasteltern für sie organisiert haben. Es war auch echt ein schönes Zusammentreffen mit vor allem vielen deutschen Au Pair, allerdings aus der CultureCare Agentur. Eine Deutsche, die ich kennen gelernt habe, kommt sogar aus Langenorla. Ja, klein ist die Welt! Wir haben viel erzählt und viel gegessen (ja, mal wieder gegessen! - lauter Schokosachen, da Brasilianer wie verrückt auf alles süßes und schokoladiges sind!).
Am Dienstagvormittag war Heike dann da, um nachzufragen, ob ich mich eingelebt habe und alles in Ordnung ist. Dabei haben wir eben auch die Sachen mit den Stunden und dem Geld besprochen.
Außerdem habe ich mich am Dienstag auch für einen Französisch-Kurs angemeldet. Ich hab' nämlich entschieden, das weiter zu machen, vor allem weil ich hier so viel mit Französinnen zu tun habe und natürlich auch, weil ich es später brauchen werde. Aber es ist schon toll, wenn ich mich mit WenJuan (China) und Sandie (Frankreich) treffe und wir über die Sprachen sprechen. Gestern haben wir uns abends getroffen und haben Französisch zusammen gelernt, da WenJuan auch mal Französisch gelernt und ihr altes Übungsheft mitgebracht hatte, und ich hatte zufällig auch mein neues Französisch-Lehrbuch mit. Also haben wir Französisch gelernt und uns halb tot gelacht über bestimmte Aussprache-Angewohnheiten und -Probleme. Und irgendwie ist das schon cool, wenn man in das Heft von einer Chinesisch gucken kann und sowohl etwas von dem Französischen als auch von dem Chinesischen versteht. (Französisch auf Englisch zu lernen ist ja doch zu einfach! :D)
Am Mittwoch bin ich dann auch in das Fitnesscenter, was hier ziemlich nah ist und gute Preise hat, gegangen, um mir eine kleine Tour geben zu lassen und meine ersten 45 Minuten Sport in Boston zu verbringen. Hier bezahle ich jetzt 49 Dollar im Monat, bin aber in einem Fitnesscenter für Frauen, alles ist total sauber, in den Duschen stehen einem kostenlos Duschgel, Shampoo und Conditioner zur Verfügung, man kann seine Trinkflasche jederzeit mit Wasser nachfüllen und das Equipment ist das aller neuste.
Auch heute war ich wieder dort, hab' aber nur 30 Minuten auf dem Band verbracht, da ich noch Muskelkarte vom Mittwoch habe.
Gestern hab' ich dann auch ein neues Au Pair kennegelernt. Sie heißt Elselien (ich nenne sie Selien), sie kommt aus Belgium und ist auch gerade aus dem Rematch von Pennsylvania hier her gekommen. Zwischen uns hat sich gleich so ein bisschen eine Bindung aufgebaut und ich verspreche mir eigentlich jetzt davon eine ziemlich gute Freundin, mit der ich die restlichen 4 Monate genießen kann. (Dasselbe hatte sie übrigens auch gesagt.) Heute jedenfalls, treffe ich mich mit ihr wieder, nachdem meine Hostmom und Iz zu ihrer Tour, die von der Synagoge aus geführt wird, in die sie gehen, gestartet sind, was so gegen 15 Uhr passieren wird.
Für das Wochenende habe ich noch keine genauen Pläne, aber ich denk' mir, dass ich das Wochenende wohl auch mit Selien verbringen werde, da wir schon kurz darüber geredet habe.
Ein Must-See dieses Wochenende ist auf jeden Fall die Saint Patrick's Day Parade in South Boston.
(Wikipedia: Der St. Patrick’s Day ist der am 17. März begangene Gedenktag zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick. Er gilt als der erste christliche Missionar in Irland. Der 17. März ist ein gesetzlicher Feiertag in der Republik Irland, in Nordirland, im britischen Überseegebiet Montserrat sowie der kanadischen Provinz Neufundland. Der St. Patrick's Day wird weltweit von Iren, irischen Emigranten und zunehmend auch von Nicht-Iren gefeiert. In Dublin und den meisten anderen irischen Städten machen große Paraden und vielfältige laute Aktivitäten den St. Patrick’s Day zu einem bunten Volksfest. Die weltweit größten Paraden finden in Dublin, New York, Boston, New Orleans, Chicago, Manchester und Savannah statt; und selbst in der britischen Hauptstadt London finden jährlich eine Parade und ein Festival statt.)

Natürlich werde ich mich dann am Montag wieder melden, vielleicht sogar mit ein paar Fotos. :)

Montag, März 08, 2010

Day 232

*Sunshine outside as well as inside*

Eine Woche ist nun schon wieder vergangen. Ich hab' ja schon gedacht, die Zeit ist bisher schnell vergangen, aber hier vergeht sie noch viel schneller. Vor allem bei diesem tollen Wetter, das wir seit Freitag haben: 13 Grad und Sonnenschein. Ganz Verrückte meinen zwar, es seien 30 Grad im Schatten, so wie sie herumlaufen, aber Frühlingsgefühle kommen auf jeden Fall auf. Aber ein bisschen bescherte mir das schöne Wetter gestern auch Heimweh: Mit dem Wetter verbinde ich die letzten Wochen, die ich in Deutschland verbracht hab' - Eis essen gehen, ein bisschen durch die Stadt schlendern, sich sonnen, gute Laune haben. So gesehen, sind es aber auch nur noch 4,5 Monate bis ich das wirklich wieder IN DEUTSCHLAND haben kann - und wow, ich denke, ehe ich mich umsehen kann, sitze ich im Flieger zurück in die Heimat.
Nun aber erst einmal etwas von Boston: Meine letzte Woche war sehr busy! Mein Kalender quilt zurzeit echt über mit all den Terminen und Treffen, was natürlich nicht negativ zu bewerten ist. ;)
Am Montag war eigentlich "Ruhetag" bis auf den Punkt, dass ich 11 Stunden gearbeitet habe. (Aber weggegangen bin ich nicht.) Dienstagabend hab' ich mich dann mit Fine und Elena in der Paris Creperie getroffen und wir haben zwei Stunden geplaudert. Mittwoch war außer arbeiten (was auch einiges an Konzentration verlangt!) auch nichts weiter, Donnerstag jedoch war ich gleich zweimal unterwegs: 11:00am habe ich mich mit Elsa (einem französischem Au Pair) getroffen bis ich Iz von der Schule geholt hab'. Und nachdem wir wieder zuhause und meine Hostmom von der Arbeit gekommen war, bin ich zu Panera Bread und hab' mich mit WenJuan (chinesisches Au Pair) getroffen. Das war schon ganz lustig, weil ich so meine Chinesisch-Kenntnisse ein wenig ausbauen konnte. Auch am Freitagabend haben wir uns wieder getroffen, mit Sandie (französisch) und Lyndia (französisch), und haben ein wenig unsere Sprachen ausgetauscht, da ich ja auch in Syracuse begonnen habe Französisch zu lernen, was ich hier wahrscheinlich erneut tun möchte. Ganz dumm rumsitzen will ich hier ja auch nicht. ;)
Aber das war nicht das einzige am Freitag: Iz hatte am Freitag ein Playdate mit ihrer Freundin Eli und wir sind zu dritt ins Kino gegangen zu Alice in Wonderland. (Kurze Einschätzung: Ich mochte den Trickfilm lieber, auch wenn ich Johnny Depp ganz gern mag, aber irgendwie war das zu scary und auch für 7-Jährige, meines Erachtens nach, nicht altersgerecht.) Aber die beiden fanden die Szene toll, als Johnny Depp getanzt hat und sprechen seit dem nur noch davon. Danach sind wir zu Iz' Mom auf Arbeit gefahren (mit der T) und sie hat uns dann mit zurück nach Brookline genommen, wo wir noch thailändisch essen gegangen sind, was seeehr lecker ist.
Aber ich kann euch sagen, zwei 7-jährige Mädels, und auch noch beste Freundinnen, sind ziemlich unausstehlich zusammen. Booor, die waren so laut und haben ständig herumgeschrieen (ich glaube, es sollte singen sein), sind herumgerannt und mussten sich natürlich von ihrer besten/wildesten Seite zeigen, bis ich mal einen Knaller losgelassen hab' und sie plötzlich zahme Kätzchen waren. Naja, ihr wisst ja, bei mir werden Kinder er- und nicht verzogen! :D
Am Samstag konnte ich dann ausschlafen, weil Iz und meine Hostmom mal wieder zu Skiing gefahren sind und ich das Wochenende für mich hatte. Dreiviertel 3 habe ich mich dann mit Elena (deutsch) getroffen und wir haben uns die Oscar Shorts angeschaut - also, Kurzfilme, die ich persönlich ja schon etwas weird (komisch) finde, vor allem, wenn mehrere mit völlig verschiedenem Inhalt nacheinander kommen.
Gegen halb 7 abends kamen dann WenJuan und Sandie und eine Stunde später Elena, Lyndia, Elsa und Anna (eine Deutsche, von weiter weg). Wir haben dann hier ein bisschen gesnackt und viel erzählt. Ich finde es ja immer wieder interessant, mich mit den Au Pairs zu unterhalten, weil wir immer die verschiedenen Kulturen diskutieren können.
Gegen 12 Uhr nachts sind sie dann alle heimgefahren und ich hab' mich ins Bettchen gelegt, um den nächsten Tag fit für unser Cluster Meeting zu sein, das nämlich auf dem Prudential Tower stattgefunden hat, von dem aus wir bei dem tollen Wetter eine großartige Sicht über Boston hatten. Und nebenbei hab' ich noch neue Mädels kennen gelernt. Nachdem wir uns eine Weile auf dem Skywalk aufgehalten hatten, sind wir wieder nach unten gefahren und haben eine kleine Tour durch die City gemacht, wovon ich mich dann aber frühzeitig verabschiedet hatte, weil ich irgendwie müde war und Heimweh hatten (wie gesagt, das Wetter erinnert mich so an meine letzten Tage in Deutschland). Heute geht es allerdings schon wieder besser, auch wenn das Wetter gleich ist.
Für die nächsten Tage hab' ich auch schon wieder viele Pläne, aber davon erzähl' ich euch noch nicht so viel, ihr müsst ja gespannt bleiben auf den nächsten Post! Bis dahin - habt eine schöne Woche! :)

Montag, März 01, 2010

Day 225

*Wow - I am in Boston!*

Ich kann es noch immer nicht wirklich fassen, dass ich meine restlichen 4 Monate und 3 Wochen in Boston verbringen werde. Es ist einfach so toll! Stellt euch vor ihr wohnt in einem niedlichen kleinen Stadthaus, 300 Meter von der Haustür entfernt findet ihr den ersten Busstop, 5 Minuten die Straßen nach Norden ist die eine Straßenbahnlinie, 10 Minuten nach Süden ist die andere Straßenbahnlinie und beide gehen in die Innenstadt. Der Bus vor der Haustür bringt einen nach Cambridge (Harvard University!), wo man weitere Straßenbahn- und Buslinien erreichen kann. Und nur ein paar Minuten von deiner Wohnung befinden sich viele, viele Au Pairs. Nicht nur, dass alle Au Pairs aus meinem Cluster sehr nah sind, auch andere Cluster sind nicht weit entfernt und sogar Au Pairs aus anderen Organisationen leben nebenan. Es ist wie im Paradies!
Und ihr glaubt nicht, wie viel ich mich plötzlich bewege, wie oft ich unterwegs bin und was ich alles unternehme! Es macht so ein riesen Spaß!
Ich kann fast nicht mehr schreiben, weil das so ziemlich das einzige ist, was mir zurzeit im Kopf rumspukt: "Yippie, ich bin glücklich!"
Aber nun zum Cluster Meeting: Am Samstag haben wir uns also bei Heike (unsere LCC - Local Community Counselor) getroffen, haben erzählt und Fingerfood gesnackt und 3 tolle Stunden dort verbracht. Ich hab' somit die meisten in toller Atmosphäre kennen gelernt und alle sind so lieb und waren gleich so offen und gesprächig. Ich hab' jetzt schon ein Angebot bekommen, eventuell mit zwei deutschen Mädels Ende März nach Chicago zu fliegen - das ist doch mal toll, oder?!
Und Heike ist die allertollste Counselorin, die man haben kann. Sie kümmert sich um jedes winziges Anliegen, stellt viele Materialen bereit, gibt Ratschläge, verweist auf Internetseiten. Und sie organisiert nicht nur die monatlichen Treffen, sondern auch mal ein Vormittagstreffen im Starbucks - einfach nur, um mal zusammen zu sitzen und zu plaudern, und sie schickt uns immer ganz viele Infos, was in der Stadt so los ist, was man unternehmen und wo man hingehen kann.
Und das beste ist, ich kann das jetzt auch wirklich nutzen. Ich kann einfach mal mein Hostchild schnappen und mit ihr irgendwohin gehen - in den Zirkus, ins Museum, ins Kino. Ich hab' schon einen riesen Plan, was wann wo ist und wo ich mit ihr hingehen will.

Endlich kann ich das leben, was ich mir unter dem Au Pair Dasein vorgestellt habe!
... Und hatte ich schon erwähnt, dass ich glücklich bin und das toll finde?! :D

Und was demnächst so geschieht? Öhm, also direkte Pläne für diese Woche hab' ich noch gar nicht, das ergibt sich meist sehr spontan. Morgen jedenfalls muss ich tagsüber erst einmal zuhause bleiben, weil dann die Lebensmittel geliefert werden (Ja, wir sind hier nämlich in Amerika - da kann man Lebensmittel über das Internet einkaufen und diese dann liefern lassen!). Aber das ist okay, muss eh Wäsche machen. Und nachdem ich Iz von der Schule geholt habe und das Wetter schön ist, werden wir wohl mal einen Abstecher auf den Spielplatz machen und zu Dunkin Donuts oder so - kann sie ja jetzt ausführen! :D
Am Sonntag jedenfalls ist dann wieder Cluster Meeting auf dem Prudential Tower (der größte Skyscraper in der Stadt - aber stellt euch bitte kein Empire State Building darunter vor!). Das heißt, wir gehen nach ganz oben und genießen die Sicht auf die Stadt mit vielen anderen Au Pairs von Nachbar-Clustern.
Und alles weitere erfahrt ihr dann am Wochenende oder nächste Woche, wenn ich dann wieder in der Vergangenheit von der jetzt noch vor mir liegenden Woche berichte!