*Review: Then and Today*
Das ganze Jahr zusammengefasst in einem Post als Rückblick ist natürlich schwierig umzusetzen. Dennoch möchte ich gerne einmal kurz darauf eingehen, was ich eigentlich jetzt – im Nachhinein – von meinem Au Pair-Jahr denke.
Fakt ist: Ich war sehr froh, bis auf anfänglichen Schwierigkeiten, wieder in Deutschland zu sein und sofort auch wieder umhüllt von positiven Stress – Urlaub, Wohnungssuche, Umzug, Studiumsbeginn, etc. Das gab mir natürlich die Möglichkeit meinen eigenen neuen Weg in Deutschland zu finden und mit der Situation gut zu Recht zu kommen.
Aber: Mit der Zeit, die verstreicht, merke ich, wie sich ein Gefühl in mir verbreitet, dass ich schon von damals kenne und das mir zeigt, dass ich nicht das gefunden habe, was ich gesucht habe. Allerdings bin ich auch immer noch auf der Suche, nachdem was ich suche. Es ist vielleicht mit Bungee-Jumpern zu vergleichen, die immer wieder diesen Kick brauchen und Herausforderung suchen. Ich suche in diesem Fall vielleicht auch eine Herausforderung. Ich will wissen, ob ich mich einem neuen Land, neuen Menschen und Kulturen anpassen und damit glücklich werden kann. Vielleicht ist es aber auch einfach das Neue und das Unbegrenzte, was mich reizt.
Jedenfalls bin ich wieder hungrig. Ich möchte gerne wieder weg – vielleicht nicht ganz so lange, da ich in einer festen und glücklichen Beziehung bin, aber trotzdem noch bevor ich einmal geheiratet, einen Job, Kinder und ein Haus habe. Ich will die Zeit nutzen und vieles Neues sehen, von anderen Kulturen lernen. Vielleicht ist es ein Fieber, von dem man sich ansteckt, sobald man so eine Erfahrung gemacht hat. Und auch wenn ich viele negative Erfahrungen machen musste, ist mir trotzdem oder vor allem deswegen bewusst geworden, wie schön es ist so multikulturell zu leben. So ein Leben ist viel wertvoller und lehrreicher als einfach immer im gleichen Land zu sein. Und Urlaub kann man nicht zählen! Definitiv nicht!
Der Rückblick: Ich vermisse die USA! Das hätte ich nie gedacht. In Amerika habe ich mich freier gefühlt, unbeobachtet, ohne mit Vorurteilen konfrontiert zu werden, weil einfach jeder so unendlich anders ist und das in den meisten Fällen akzeptiert wird. Auch meine erste Familie vermisse ich wie verrückt, vor allem meine Kids. Ich bin super glücklich, mit ihnen wieder Kontakt zu haben und erlebe über gepostete Fotos bei Facebook das Leben der Kleinen ein wenig mit, wenn es auch weh tut besonders zu Geburtstagen oder Weihnachten nicht da sein zu können. Geografisch gesehen, vermisse ich vor allem Boston. Boston ist in meinem Herzen als meine zweite Heimatstadt gespeichert. So gerne würde ich bald wieder dort sein können. Dazu muss ich aber auch erwähnen, dass ich zwar ab und zu mal an meine zweite Gastfamilie denke, sie aber in keinem Fall vermisse. Nur zu Heike, meine Counselorin aus Boston, habe ich noch Kontakt. Insgesamt spielt dieses Jahr aber in meinen Gedanken noch eine große Rolle, eine viel größere als ich zuvor vermutet hätte.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich plötzlich wieder ungeduldig werde und los will.
Wohin die nächste Reise geht, weiß ich noch nicht. Ich habe aber tief in mir das Gefühl, dass es eine nächste (kürzere) Reise geben wird – vielleicht in Form eines Auslandssemesters oder –praktikums. Wenn es dann soweit ist, werde ich den Link zum nächsten Blog posten! Versprochen!
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