*The first and so far last impressions*
Um die Story der Heimreise in einen passenden Rahmen zu fassen, sollte ich bei meinem 4-tägigen "Urlaub" bei Tanja beginnen:
Am Samstag habe ich also den Zug nach NYC genommen (der 20 Minuten später dort ankam als geplant, aber die Züge in den USA sind da nie sehr verlässlich), wo mich Tanja empfangen und mir beim Tragen der 3 Koffer geholfen hat - unmöglich für eine Person!!!
Mit einem anderen Zug ging es dann weiter nach Northport, wo sie nun ihr zweites Jahr verbringt. Und gleich danach (und nach etwas selbstgekochter Pasta) ging es ab in den hauseigenen Pool bis die Family heimkam. Wir haben uns dann ziemlich fix verzogen - und zwar nach draußen, um uns da mit einem anderen Au Pair aus der Region am Hafen auf einen Smalltalk zu treffen.
Am nächsten Tag hieß es dann Badesachen packen und ab auf die Familien-Yacht! Ja - ich habe meine letzten Tage mit Luxus verbracht! :P Aber glaubt mir, eine Yacht ist nicht gleich eine Yacht (die Größenverhältnisse beachten!) und es ist auch bei Weitem kein Spaß, wenn man 3 streitende, zickige Kinder mit an Bord hat!!! Und als wenn das nicht schon genug gewesen wäre, kam um 15 Uhr auch noch ein Sturm auf, der uns mehr oder weniger an den Standpunkt fesselte, an dem wir uns gerade aufhielten, da man zu wenig sah um weiter fahren zu können.
Irgendwann gegen 8 waren wir dann aber wieder zurück und Tanja und ich sind noch ein wenig durch die Gegend gefahren (wir haben einen Leuchtturm gesucht - auch gefunden! - aber herausgefunden, dass dieser nicht für die Öffentlichkeit begehbar ist!) und haben uns schließlich dafür entschlossen uns an den Strand zusetzen und die wiederkehrende Flut zu beobachten.
Am nächsten Tag musste Tanja von 10 bis 7 arbeiten, wobei ich ihr dabei geholfen habe. Als wir bzw. sie dann fertig war, sind wir zum Stop&Shop gefahren, um etwas Eis zu holen und uns damit erneut am Strand niederzulassen. Dieses Mal haben wir allerdings die Zeit so planen können, dass wir den Sonnenuntergang sehen konnten.
Und genau das war ein Moment, der in mir ein paar Schnüre festgezogen hatte. Der letzte Sonnenuntergang, den ich den USA sehen konnte - und das wahrscheinlich für eine lange Zeit. Ein emotionaler Moment!!!
Den Dienstag hab' ich dann schließlich mit Warten verbracht. Tanja brachte mich so zum Flughafen, dass sie pünktlich um 10 Uhr beginnen konnte zu arbeiten, was wiederum für mich hieß, dass ich 7 Stunden warten musste. Das ging dann aber doch schneller als gedacht herum. Die ersten 3 Stunden verbrachte ich mit Lesen (ein neues Buch!) und um 12 Uhr konnte ich auch schon zum Check-in, um meine Koffer und damit meine innere Anspannung loszuwerden. Und nun ratet mal, wie viel meine Koffer gewogen haben (Hinweis: 23kg sind erlaubt!). Ja, nur 21 und 22 kg!!! Ha, da war ich nämlich gut!!! :D ... Okeee, ich muss dazu sagen, dass mein Schatzi damals schon 1,5 Koffer mit heim genommen hatte und ich auch letzte Woche noch ein Paket nach St. Louis zu Bekannten geschickt habe, die es nach Deutschland schiffen. Ach, und ich habe ein paar Klamotten gespendet! Aber diese Nebensächlichkeiten muss man ja keinem verraten. :D
Jedenfalls habe ich beim Check-in auch gleich noch ein Au Pair kennen gelernt (wahrscheinlich waren wir beide sogar die einzigen, die an diesem Tag von NYC aus zurückgeflogen sind!), mit der ich dann die restliche Wartezeit verbracht habe.
Der Flug an sich war auch okay. Keine stechenden Schmerzen in den Beinen, keine stinkenden oder schnarchenden Leute neben mir, ausreichend Platz, da der Sitz rechts neben mir frei war, gute englische Filme und keine Turbulenzen. Nur der Abflug hatte sich etwas verspätet, da wir praktisch auf der Startbahn im Stau standen. Dasselbe passierte dann auch beim Landen - der Pilot wollte gerade ansetzen als er von der Kontrollstelle Bescheid bekam, dass die Landebahn noch nicht vollständig geräumt ist. Also sind wir nochmal einen Kreis geflogen. Aber das störte mich nicht - das verringerte schließlich meine Wartezeit am Flughafen in Frankfurt.
Dort war ich allerdings sehr, sehr müde, da ich während dem Flug nicht all zu viel geschlafen hatte.... War wohl einfach nicht müde. Logisch, wenn man bedenkt, dass ich 4 Uhr nachmittags gestartet und (in amerikanischer Zeit) 11.30 Uhr nachts gelandet bin.
Ich hab' mir also erst einmal eine freie Bank gesucht und mich noch für eine dreiviertel Stunde hingelegt. Danach war ich aber wieder total wach und habe mich letztendlich dafür entschieden, den PC heraus zu holen, um den Blog zu beginnen (bis genau zu diesem Punkt!). :D
Jetzt ist allerdings der 24.03.2011, also schon beinahe ein dreiviertel Jahr nach meiner Rückkehr. Trotzdem kann ich mich auch jetzt noch an viele Details meiner Ankunft in Deutschland erinnern und diesen Post zum Abschluss bringen:
Als ich also den Blog begann saß ich bei einem Automaten-Cappuccino vor meinem Laptop mit der Hoffnung, dass er aufgrund von Lüfterproblemen nicht durchbrennt. Das war allerdings nicht die Ursache, weshalb ich aufgehört habe, den Post zu schreiben. Ich denke, es lag mehr daran, dass ich einfach nicht in der Stimmung war. Wenn ich mich genau erinnere, war ich überhaupt nicht zufrieden mit der Situation wieder in Deutschland zu sein. Der Flughafen war so klein, es gab (für meinen veränderten Geschmack) nichts Gutes zum Essen und ein Starbucks war auch weit und breit nicht in Sicht. Dazu kam, dass plötzlich alles und jeder um mich herum Deutsch gesprochen hat und mich die Nachrichten, die nebenbei ebenfalls in Deutsch liefen nur noch mehr strapaziert haben. In dem Momentan fühlte ich das erste Mal so eine Art Kulturshock, obwohl ich den doch erwartet als IN die USA gereist bin.
Die Minuten und Stunden, die ich dann noch warten mussten, gingen wirklich langsam um und als ich dann endlich im Flieger nach Leipzig saß, bemerkte ich im wahrsten Sinne des Wortes, dass ich ein lachendes und weinendes Auge hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich traurig war, nicht mehr in der USA sein zu können, oder ob ich mich freuen sollte, meine Familie und Freunde wieder sehen zu können. Als wir dann schließlich zur Landung ansetzten überwiegte jedoch das Herzklopfen. Jetzt waren es nur noch wenige Minuten, bis ich meinem Schatz und meinen Eltern in die Arme fallen konnte. Dann endlich konnte ich aussteigen und mich durch die Gänge zur Gepäckausgabe drängen. Die war durch eine automatische Schiebetür mit der Empfangshalle verbunden, wo ich schon – immer wenn sich die Tür öffnete – meine Eltern und ein Willkommen-Plakat sehen konnte. Auch auf meine Koffer musste ich dann nicht mehr lange warten. Ich hievte sie auf meinen Gepäckwagen und machte mich auf den Weg nach draußen, wo mich dann noch mehr begrüßten als ich gesehen und erwartet habe. Da standen doch tatsächlich noch alle meine 5 Uschis! Natürlich schoss es mir Tränen ins Gesicht und nachdem ich meinen Schatz abgeknutscht hatte, ging es bei allen Uschis und meinen Eltern weiter. Gemeinsam gingen wir zum Parkplatz, wo wir uns für kurze Zeit voneinander verabschieden mussten. Ich bin dann mit meiner Familie zu einem deutschen McDonald’s gefahren (ja, McDonald’s in Deutschland ist einfach viel besser!) und meine Uschis sind zurück nach Hause. Abends kamen sie dann aber wieder, wo wir viel erzählt haben und ich ein Video von meinen tollsten Erlebnissen gezeigt habe. Irgendwann sind dann alle heim gefahren und ich nach 35 Stunden auch vor Erschöpfung innerhalb von 2 Sekunden eingeschlafen.