Dienstag, Januar 19, 2010

Day 184

*HALF A YEAR!*

Liebe Leserinnen und Leser,
ihr dürft nun in den Genuss meiner Glücksgefühle kommen und mit mir (virtuell) feiern! Heute bin ich nämlich genau ein halbes Jahr in den Vereinigten Staaten - und wenn man die Tage betrachtet, hab' ich sogar schon über die Hälfte hinter mich gebracht, da das erste halbe Jahr mehr Tage hatte als das vor mir liegende.
Natürlich fühl' ich mich aufgrund dieses Ereignisses nicht unbedingt anders als sonst, aber ich werde es als Anlass nehmen über mich persönlich zu schreiben:
Die Frage, die ich am häufigsten gestellt bekomme von Leuten, die mich neu kennen lernen oder erst nach etwas längerer Zeit wieder von mir hören, ist, wie es mir denn in den USA gefällt. Nun ja, das ist an sich ja eine offensichtliche Frage, die ich auch stellen würde, aber für mich ist das gar nicht so leicht zu beantworten! Mittlerweile ist das Leben in den USA eben mein Leben, mein Alltag sozusagen. Es ist alles ganz normal! Die großen Autos sind normal, die großen Behälter und Dosen sind normal, das günstige Benzin ist normal, das Englisch Sprechen ist normal, Freunde aus verschiedenen Ländern der Erde zu haben und sich mit ihnen zu treffen ist normal, auch mal alleine sein ist normal und sehr sehr selbstständig zu sein ist auch völlig normal! Das ist mein Leben. Ich merke natürlich auch selbst meine charakterliche Veränderung nicht so sehr wie es sicher andere bemerken würden. Als mein Schatz hier war, ist es mir allerdings etwas mehr bewusst geworden: Man reift schon sehr, wenn man so plötzlich wirklich auf eigenen Beinen stehen muss und am Anfang wirklich nicht eine Person hat, der man etwas anvertrauen oder an deren Schulter man sich anlehnen kann. Man wird also ins kalte Wasser geschubst und muss sofort los schwimmen. Diese Situation habe ich allerdings vor lauter Heimweh am Anfang gar nicht wahr genommen - irgendwie wächst man da ganz unbewusst rein, weil das Leben ansonsten nicht weiter geht, oder jedenfalls nicht so wie man sich es vorstellt. Die größte Veränderung ist also das Selbstständigwerden. Mittlerweile macht es mir auch überhaupt nichts mehr aus allein ins Kino oder Shoppen zu gehen. Für euch mag das jetzt vielleicht armsehlig klingen, aber man kann dabei echt auch Spaß haben und sich mal gehen lassen. Ich fahr' wirklich gern abends mal einkaufen, einfach um zu entspannen.
Die zweite große Veränderung ist natürlich die Sprache. Mittlerweile würde ich schon von mir behaupten, dass ich perfekt Englisch spreche. Natürlich weiß ich ab und zu mal ein paar Vokabeln nicht, aber darauf kommt es auch eigentlich gar nicht an - die kann man ja lernen, und man lernt sie schnell, wenn man es Tag und Nacht anwendet. Ja, Tag und Nacht! Ich hab' nämlich vor einiger Zeit begonnen in Englisch zu träumen und zu denken. Das ist schon ganz witzig, wenn man sich selbst beim Englisch-Denken ertappt. :D Und auch andere Sprachen kann man in Englisch lernen: Heute beginne ich nämlich mit der ersten Französischstunde an einem College. Das ist Abendunterricht und jeden Dienstag von 7 bis 9 Uhr. Ich lerne also jetzt Französisch auf Englisch und hab' mir sogar schon ein Französisch-Englisches Wörterbuch gekauft. Da ist man schon ein wenig stolz, wenn man sich das ins Bewusstsein ruft!

Ansonsten hab ich ja nun nur noch 181 Tage bis ich
meine Füße wieder auf deutschen Boden setze! Und diese restlichen Tage werde ich mit vielen Reisen und viel Shoppen und viel Spaß haben verbringen, denn auch das genießen und Spaß haben, habe ich gelernt!

1 Kommentar:

Mumin hat gesagt…

Ooh, da bist du ja gleich wieder zu Hause! JippieJee! :D