*All about Shopping*
Diesen Post möchte ich mit einer allgemeinen Entschuldigung eröffnen, dafür dass ich nun mit dem Schreiben fast nicht mehr hinterher komme.
Der Grund dafür dürfte wohl relativ klar sein - Busy, busy Tina ;)
Doch nun zu meiner Woche:
Letzten Dienstag hat mein Französisch-Kurs begonnen, worauf ich mich schon im Voraus sehr gefreut hatte. Ich hab' also früh Iz in die Schule gebracht und bin danach gleich weiter zu meinem Kurs. Dort angekommen (typisch deutsch - die Erste!), bin ich als erstes auf meine Lehrerin getroffen, die selbst aus Paris stammt und deren Englisch nicht das Beste ist. Nach und nach sind dann auch mal alle anderen eingetrudelt. Nur leider nicht genug, weshalb uns unsere Lehrerin gleich berichtete, dass wir wahrscheinlich den Kurs nicht weiterführen konnten, da eine Mindestzahl von 6 Teilnehmern vorausgesetzt wird, wir aber nur 5 waren. Dennoch wollte sie diese eine Stunde unterrichten, da wir nun schon einmal da waren. In meinen Gedanken war das natürlich ein großes "Na toll! Kann ich wieder kein Französisch lernen!". Dieser Gedanke änderte sich aber schlagartig um 180 Grad nach 5 Minuten Unterricht - dann dachte ich eher "Zum Glück muss ich das nicht weiter machen!". Der Grund dafür war, dass unsere Lehrerin es bevorzugte in Französisch zu sprechen und ich so gut wie gar nichts verstanden habe und mir leicht Fehl' am Platze vorkam. Dann jedoch hab' ich meinen Verstand wieder vor die Lernfaulheit geschoben und mich an die ersten Stunden des Russisch-Unterrichts in der 7. Klasse erinnert, die ähnlich erfolgten - nämlich zu 90% in Russisch, obwohl wir alle zuvor nie ein Wort Russisch gehört hatten. Natürlich ist es schwer und gerade in dem Alter regt man sich gerne einmal darüber auf, aber im Endeffekt hat es mir sehr geholfen, die Sprache zu lernen. Und mit meinem heutigen Wissen und Willen eine neue Sprache zu lernen, begrüße ich es eher zu 90% in Französisch unterrichtet zu werden als alles in Englisch vorgekaut zu bekommen.
Im Endeffekt kam dann noch eine sechste Person (nach etwa einer halben Stunde) und rettete somit unseren Französisch-Kurs. Die erste Stunde hat mir schon sehr gefallen. Ich hab' bereits da eine Menge Vokabeln und Grammatik gelernt, und auch Hausaufgaben haben wir aufbekommen, was ich auch sehr gut finde, weil man sich da mehr mit der Sprache beschäftigt. Ich hab' immerhin nur 8 Doppelstunden und da möcht' ich wenigstens etwas davon mitnehmen können. Auch die Stunde gestern war sehr gut und ich war erstaunt wie schnell ich doch schon einiges umsetzen und Neues verarbeiten konnte.
Letzten Mittwoch hatte ich im Fitness-Center endlich mein Einführungstraining. Das heißt, eine Trainerin hat mir alle Geräte erklärt und Tipps gegeben, was ich für welche Ziele nutzen sollte.
Dabei hat sie mir auch erklärt - wenn ich denn interessiert wäre - wie ein Privattraining ablaufen würde. Und natürlich war ich interessiert, jedoch nach einem kurzen Blick auf die Konditionen eher abgeneigt, dies auch wirklich in Anspruch zu nehmen.
Zwei Tage später erhielt ich von ihr jedoch eine Email und sie schrieb, dass sie mitbekommen habe, dass ich schon ein wenig in ein Privattraining interessiert wäre und sie mir eine Stunde Privattraining für umsonst anbieten würde, damit ich einen Einblick erhalten könnte. Dieses Angebot nahm ich natürlich sehr gerne an - und die Ausführung war heute. Ich bin also heute in die Gym gegangen und hab' mich um 10 Uhr mit ihr getroffen. Sie hat mich zunächst ein wenig auf dem Laufband gequält (und jeder, der mich kennt, weiß dass ich überhaupt kein Jogger-Typ bin), jedoch mit Erfolg - es war dem Ende entgegen schon fast nicht mehr anstrengend. Außerdem ist sie mit mir Übungen durchgegangen, die Bauch-, Bein- und Armmuskulatur beanspruchen und dann hat sie mir auch so noch einige Tipps gegeben.
Insgesamt war das ein sehr schönes Training und ein absolutes Plus für sie, da ich gemerkt habe, dass so ein Training perfekt für mich ist. Man macht einfach mehr und strengt sich mehr an, wenn einem jemand über die Schultern guckt und einen antreibt. Und natürlich wird man korrigiert und kann nichts falsch machen. Trotzdem bleibt so ein Privattraining natürlich teuer, ABER das gönn' ich mir - vor allem, weil sie mir ein unschlagbares Angebot gemacht hat: Normalerweise kosten 10 volle Stunden Privattraining 700 Dollar. Es gibt aber noch ein Angebot, wo man für 10 halbe Stunden 420 Dollar bezahlt. In meinem Fall, hat sie mir vorgeschlagen, könnte ich die 10 halbe Stunden nehmen und z.B. jeden Montag 30 Minuten mit ihr ein Workout machen. Sie würde mir zusätzlich einen Wochen-Fitness-Plan erstellen, der zwei weitere Tage Workout mit bestimmten Übungen vorsieht, die ich allein durchführen kann.
Das heißt, für 420 Dollar kann ich mit ihr 2,5 Monate trainieren, bekomme einen auf mich abgestimmten Plan und kostenlose Beratung. Also dieses Angebot konnte ich einfach nicht ablehnen. Deshalb habe ich meinen nächsten Termin nächsten Montag um 9 Uhr morgens, wo wir wahrscheinlich alle meine Maße nehmen, werden um Ausgangswerte zu haben und dann wird der Plan erarbeitet. Natürlich werden auch die Kosten geregelt und dann kann es los gehen. Das freut mich sehr, und ich kann's kaum erwarten.
War schon hübsch, was sie da ausgestellt hatten - ganze Gärten wurden nach- und ausgestellt. Und das allertollste für Iz: Es gab' ein riesen Vogelkäfig mit Parakees (Papageien), Sittichen und kleinen lustigen Rennvöglen. :D Leider sind durch das Strahlerlicht die Fotos nicht gut geworden.
Für diesen Freitag hab' ich übrigens wieder ein Ausflug mit ihr geplant, da sie ja aufgrund von Ostern den einen Tag frei hat. Wir wollen wahrscheinlich ins Science Museum und ein paar Shows ergattern. Aber davon nächste Woche mehr.
Nun aber mal zur Überschrift: SHOPPEN!
Ja, also die letzten Tage bestanden bei mir wirklich überwiegend aus Shopping. Begonnen am Samstag, wo ich mich mit Selien getroffen habe, um Downtown zum Haymarket zu gehen, wo jeden Freitag und Samstag viele Händler-Stände sind. Oder kurzum: Markttag! Wir haben uns also die Tüten voll hauen lassen mit allem möglichen Obst und Gemüse von bester Qualität und geringstem Preis. Ich habe für 10 Dollar ein Pfund Weintrauben (kernlos), 6 große Äpfel, 6 Nektarinen, eine riesen Papaya und ein Pfund frische Erdbeeren gekauft. Das ist doch was, oder? Und es ist schon fast wieder alles alle. Ich liebe das Obst!
Am Sonntag bin ich dann mit Selien in ein Outlet gefahren. Also ich persönlich kenne Outlets ja nicht von Deutschland und war völlig begeistert so etwas kennen zu lernen. Ein Outlet ist hier ein riesig angelegtes Gelände mit hunderten von Stores - und zwar Markengeschäfte wie Guess, Tommy Hilfiger, Aldo, Ralph Lauren, Nike und so weiter. Wir sind in 5 Stunden gerade einmal durch 5 Geschäfte gekommen. Man braucht also wirklich einen kompletten Tag, um da wirklich durch alle Geschäfte zu gehen. Von den 5 Stunden hab' ich bestimmt auch mindestens 3 in Umkleide-Kabinen verbracht, was sich letztendlich auch ausgezahlt hat: Bei Tommy Hilfiger habe ich für 95 Dollar zwei Hosen und einen Pullover gekauft und bei Guess habe ich für 70 Dollar einen tollen Frühlingsmantel gekauft. Insgesamt habe ich übrigens 100 Dollar gespart.
Und schon als wir auf dem Rückweg nach Hause waren, haben wir beschlossen bald wieder zu kommen.
Heute war ich mit Selien dann mal wieder in ein paar Geschäften unterwegs - präziser: Schuhgeschäfte. Ja, und da hat sich die Tina doch 5 Paar Schuhe gekauft. Ich weiß, ich bin verrückt - aber so bin ich eben. Und glücklicherweise bin ich nicht wie andere noch viel verrücktere Personen und kaufe 90-Dollar-Schuhe! Nein, ich kaufe 5 Paar Schuhe für 90 Dollar. :) Und bin nun sehr glücklich. ;)
Ein weiteres Thema für diesen Post ist der jüdische Feiertag Passover. Naja, genau genommen, ist es nicht wirklich ein Feiertag, sondern eine Feierwoche. Wie auch immer. Passover wird jedenfalls gefeiert, da vor vielen tausenden Jahren der Gott 10 Plagen nach Ägypten sendete, um den Pharao dazu zu treiben, die jüdischen Sklaven frei zu lassen, was er auch tat, jedoch verlangte, dass die Juden sofort gehen mussten. Sie haben sich also postwendend auf den Weg nach Israel gemacht und hatten nicht genügend Zeit, um Brot zu backen (da die Hefe ja Zeit braucht, um zu gehen). Also haben sie ein Brot ohne Hefe gebacken, was hier Matzoh heißt, ähnlich wie Knäckebrot schmeckt und natürlich zu Ehren der Vorfahren an Passover gegessen wird. Wirklich streng gläubige Juden, essen während der 8 Tage des Passover gar kein Brot bzw. Teig, das/der Hefe enthält.
Jedenfalls waren wir am Montag zu einem Passover Dinner bei einer Freundin meiner Hostmom eingeladen. Und ich sag' euch, das war viel zu viel zu essen. Begonnen haben wir mit einem Gefilter-Fisch (das sind, soweit ich weiß, verschiedene Sorten Fisch, die wie durch einen Fleischwolf gedrückt und zu einem großen Klops zusammengepresst werden. Das wir dann kalt gegessen.), der gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Danach gab es eine Matzoh-Ball-Soup. Also eine Art Brühe mit Reis-Klöß(ch)en. Ich hab' nur einen Kloß essen können, da ich bereits satt war. Danach war der Hauptgang an der Reihe. Es gab geröstetes Gemüse (Spargel, Fenchel, Bohnen, Paprika), einen Salat, Beef (also Rind), gebackene Mini-Kartoffelhälften, Couscous und ein Birnen-Mandel-Wein-Rosinen-Salat. Alles (bis auf das Beef) war super lecker und führte dazu, dass ich mich wie ein aufgeblasener Luftballon fühlte. Danach gab' es natürlich noch Dessert, nämlich Obst (Weintrauben, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren), kleine Schokopralinen und eine spezielle Torte, die ohne Mehl gebacken war. Auch das war natürlich alles sehr lecker und führte schließlich dazu, dass ich mich mehr tot als lebendig fühlte.
Umrahmt war das ganze Essen von Lesungen aus einem bestimmten Buch, das die Geschichte der Juden erzählte und woraus alle Anwesenden (auch ich!) abwechselnd vorlesen mussten. Ich bekam natürlich den Part mit tausend verschiedenen jüdischen Namen, die ich zwar in der deutschen aber nicht in der englischen Aussprache kannte. Auch Lieder waren Inhalt des Buches und außerdem musste man ganz schön viel trinken. Nach jedem fünften Satz stand: Füll' das Weinglas, hebe das Weinglas, trinke ein Glas Wein und so weiter. Also ich glaub', würde man das wirklich so machen, wie es da stand, würde man das Dessert gar nicht mehr mitbekommen. Ich jedenfalls hab' mich nach dem zweiten Schluck (!) Riesling doch lieber an den Traubensaft gehalten, da ich nach 8 Monaten Alkoholabstinenz nicht mehr wirklich mit den betäubenden Stoffen zurecht komme. :D
Irgendwann gegen 11 Uhr nachts waren wir schließlich zuhause und ich hatte ein paar Stunden, um mich auf das Schrumpfen meines Magens bis zum nächsten Morgen zu konzentrieren.
Nun aber genug für heute - auch jetzt muss ich mal wieder ins Bett. So einfach ist das nämlich nicht, 7 Stunden am Tag mit einem kleinen Mädchen zurecht zu kommen. Da schläft man auch schon gleich mal im Bus ein! ^^
Bis zum nächsten Mal! :)
1 Kommentar:
...haddor wieder viel geshoppt!!!
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