Sonntag, Oktober 25, 2009

Day 98

*over it*

Zwei Tage nach der erschreckenden Nachricht, kann ich heute schon wieder Entwarnung geben (Obwohl ich ja auch nie gesagt hab', dass es so tragisch wäre!). Heute geht's mir schon wieder blendend. Natürlich ist meine Nase noch etwas verstopft, aber zum Beispiel nachts hat sie mir keine Probleme bereitet. ;) Kopfschmerzen, Husten und Halsschmerzen sind außerdem auch fast verflogen. Gelangweilt vom Nichtstun und neidisch auf die Wochenendpläne, die Roxanne und Emelie vorbereiteten, ging ich dann gestern nach unten, wo mein Hostdad und mein Großer vor dem Fernseher herum saßen, um (die Frage, wie es mir gehe, erwartend) zu bemerken, dass ich vor lauter Langeweile sterbe und doch eigentlich für Sonntag geplant hatte, Frühstück mit den Mädels zu haben und Shoppen zu gehen. Wider Erwarten sagte mein Hostdad darauf, dass ich das doch machen sollte, immerhin bin ich schon seit 4 Tagen krank - Ansteckungsgefahr bestehe also nicht mehr - und ich nehme ja auch die Medikamente, und wenn ich mich danach fühle, sollte ich doch gehen!
Okay! Das lass ich mir ja nicht zwei Mal sagen. Also ab nach oben und Roxanne und Emelie geschrieben. Im Endeffekt hatte sich dann heraus gestellt, dass Roxanne kurzfristig doch arbeiten musste und ich mich deswegen heute mit Emelie zum Shoppen verabredet hatte.
Ich brauchte für mich Unterwäsche (die Trockner sind wohl die natürlichsten Feinde der Unterwäsche hier ^^) und wollte ein kleines "Willkommensgeschenk" für die Kleine kaufen. Das hab' ich auch getan und bei Victoria's Secret hab' ich knapp 80 Dollar ausgegeben. Aber, seid mal ehrlich, liebe Mädels (oder überhaupt alle Leser!): 3 Monate in den USA und ich war heute das erste Mal für mich shoppen! Das ist doch wohl eine Leistung! :D ... Mann, muss mein Schatzi stolz sein, dass er so eine pflegeleichte Freundin hat! :D

Gerade sitze ich aber wieder in meinem Zimmer, atme die frische Luft ein, die durch mein offenes Fenster hereinströmt (seit Donnerstag sind bei uns immer um die 18 bis 20 Grad) und schreibe den Blog. Heute Mittag ist auch meine Gastmama mit dem Kleinen wieder von der Oma gekommen und meine Gasteltern sind immer noch am Wäsche waschen und sauber machen. Ich hab' das zum Glück schon heute früh um 8 hinter mich gebracht, da keiner (weder Mama noch Schatzi) vor dem PC saßem, um mit mir zu telefonieren, da wir uns - nach der Zeitverschiebung üblich - für 14:00 Uhr (eure Zeit!) verabredet hatten, jedoch außer Acht ließen, dass ihr jetzt die Winterzeit habt und wir hier noch nicht. ... Das kommt am 01. November!

Nächstes Wochenende ist ja dann Halloween. Mal sehen wie das so wird hier. Aber ich erwarte nichts Großes, da meine Family da nicht so crazy ist. ;)
Am Freitag gehen wir jedenfalls in die Schule des Großen, da wird es eine Halloween-Parade geben, was ich mir darunter vorstellen muss, weiß ich jedoch noch nicht. Und am Samstagabend werden wir zu Grandma und Grandpa fahren, um von dort aus unsere Trick-or-Treat-Tour zu starten. (Hab' mir heute extra ein paar Accessoires zum Verkleiden gekauft: Katzenohren-Clips, Katzenschwanz und eine Fellfliege. Fotos folgen! :D) Das wäre also der familiäre Teil.
Was ich mit den Mädels machen werde, weiß ich noch nicht. Wir wollten gerne mal wieder ins Kino oder uns zum Essen verabreden. Das wird wohl dann eher am Sonntag sein als am Samstag, da Emelie zum Beispiel den Samstag damit beschäftigt sein wird die Geburtstagsparty von ihrer Kleinen auszurichten. (Sie lebt mit einem Single-Dad!)

So, das waren die News für heute. Ihr wisst, ich melde mich, wenn es die nächsten Neuigkeiten gibt! Bis bald! Liebe Grüße nach Hause! ♥

Freitag, Oktober 23, 2009

Day 96

*sick, sicker, swine flu!*

Erwartet habt ihr sicher den nächsten Post erst für morgen oder Sonntag. Da ich aber nicht weggehen kann und demzufolge nichts erleben werde, kann ich auch heute schon schreiben.
Ich war heute beim Arzt! Mein Großer und mein Hostdad haben nämlich die Grippe - genauer die Influenza A, was gleichzusetzen ist mit der Schweinegrippe oder auch dem H1N1-Virus. Bei den beiden geht das schon seit Montag und mein Großer hat echt zu leiden (die Grippe betrifft ja besonders Kinder). Es wird bei ihm einfach nicht besser. Diese Nacht hat er ganz viel geweint, weil irgendetwas weh tat. Vorhin waren mein Hostdad und er dann zum zweiten Mal beim Arzt (das erste Mal am Mittwoch). Diagnose: Mittelohrentzündung auf beiden Ohren. Der Arme!
Bis Mittwoch hatte ich übrigens auch gedacht, mir würde nichts passieren und ich bin gegen amerikanische Viren immun, gestern allerdings wurde es von Stunde zu Stunde schlimmer. Erst Schnupfen und verstopfte Nase und Kopfschmerzen (was ich auch schon leicht am Mittwoch spürte, es aber auf eine leichte Erkältung geschoben hatte), dann kam Husten dazu, die Kopfschmerzen wurden stärker, meine Augen und meine Nase taten weh und mein ganzer Körper fühlte sich an, als hätte ich 10 Stunden Sport hinter mir und nun Muskelkater.
Die Nacht über konnte ich nicht wirklich schlafen. Entweder war meine Nase zu oder ich hatte Kopfschmerzen und außerdem war mein Oberkörper heiß und meine Füße eiskalt.
Heute früh um 6 bin ich dann aufgestanden und war kurz vor 7 beim Arzt. Dort haben sie mich kurz befragt, ich habe erwähnt, dass meine Familie auch die Flu A hat und meine Hostmom schwanger ist und ich gerne auch einen Grippe-Test haben wollte. Den haben sie auch gemacht... Ergebnis: Influenza A! Na toll! Für den Arztbesuch hab' ich insgesamt 100 Dollar bezahlt und dann kamen noch einmal 99,99 Dollar für das Tamiflu (Medizin) dazu. Schon nicht gerade billig hier, krank zu sein. Zum Glück haben wir damals die Zusatzversicherung abgeschlossen, wodurch ich keine Selbstbesteiligung habe und somit alles zurück erstattet bekommen werde.
Nun lieg' ich also in meinem Zimmer rum. Mein Großer und mein Hostdad liegen in ihrem Zimmer oder in der Stube herum und meine Hostmom und mein Kleiner übernachten mindestens noch bis Sonntag bei Grandma (meine Hostmom schon seit Mittwoch), da es für Schwangere sehr gefährlich sein kann, diese Grippe zu bekommen. Sie hat allerdings noch keine Symptome und dabei bleibt es hoffentlich auch.
Die geplanten Aktivitäten für's Wochenende fallen also ins Wasser - wollte eigentlich mit Roxanne am Sonntag Brunch haben und dann etwas Shoppen gehen - vor allem weil nächstes Wochenende Halloween ist und ich noch nichts zum "Verkleiden" habe. Naja, muss wohl nun verschoben und ein Last-Minute-Kauf werden.

Montag, Oktober 19, 2009

Day 92

*one quarter of my year*

Zur Feier des Tages gibt es auch heute einen Post! Heute bin ich also genau ein Viertel-Jahr schon in den USA. Das ging schnell! Und es fühlt sich komisch an: Ich fühl' mich immer noch so neu hier, aber trotzdem ist es Alltag - irgendwie. Aber es fühlt sich schon mal definitiv nicht schlecht an. :D Es ist jedoch immer noch ein fremdes Land mit fremden Sitten, die man entdecken und an die man sich gewöhnen muss, was mir zum Teil manchmal nicht so leicht fällt - gerade was die Erziehung betrifft. Gestern z.B. sollten die Jungs die Haare geschnitten bekommen - meine Hostmom wollte das machen. Wider Erwarten machte der Große keine Abwehrversuche und ließ es über sich ergehen, um dafür hinterher ein Eis ab zu stauben. Der Kleine, der sonst nie Probleme gemacht hat, meinte gestern allerdings er müsse mal etwas am Rad drehen. Und da haben die doch allen Ernstes eine halbe Stunde mit dem diskutiert, wie, wann, warum und wo er den Haarschnitt machen lassen will. Ich mein, ist es wirklich notwendig mit einem 3-Jährigen über so etwas zu streiten? Ist doch kein Wunder, dass er sich alle Freiheiten heraus nimmt, wenn die Eltern da sind, weil er weiß, die reden eh nur, aber machen nichts. Naja, aber ob das jetzt so typisch amerikanisch ist, weiß ich nicht, da ich mir vorstellen kann, dass es auch viele Familien in Deutschland gibt, bei denen das so abläuft. Hier jedenfalls, ist es normal, dass die Kinder die Entscheidung machen dürfen und ohne viele Regeln leben, man könnte sie ja unter- oder erdrücken mit zu vielen Regeln. Wobei meine Familie noch lange nicht so schlimm ist wie der Durchschnitt, würde ich behaupten. Ein Beispiel?: Als wir bei dem Cousin der Jungs zum Geburtstag waren (vor über einem Monat), waren natürlich auch alle Erwachsenen mit da und ich konnte gut beobachten, wie die sich so um ihre Kinder kümmern. Was ich total schlimm fand, war, dass die Kinder, als es Kuchen und Eis gab (den Geburtstagskuchen gibt's hier nach dem Abendessen und meistens mit einer Kugel Eis) nur einen Happen gegessen haben und dann wieder abgedampft sind zum Spielen. Und da meinte doch eine Frau, dass das okay ist, sie können ja immer mal wieder kommen, wenn sie einen Biss machen wollen - das Eis sei zwar dann geschmolzen, aber naja! Wow, never ever! In meinen Augen sollten die Kinder essen, was sie essen wollen und wenn sie spielen wollen, wird das Essen weggeräumt und fertig - nicht so ein hin und her. Aber andere Länder, andere Sitten.
Ein weiterer Unterschied, den ich schon einmal erwähnt hatte, sind die großen Verpackungen hier. Ich hab' heute mal spaßenshalber ein Foto von einigen Verpackungen gemacht. Ich hatte leider nichts normalgroßes, was ich zum Vergleich daneben legen konnte, aber ihr müsst euch vorstellen, dass der Milchbehälter mehr als 3,5 Liter fasst und die Pepsi-Flasche 2 Liter. :D

Außerdem weiß' ich ja, dass ihr ganz interessiert seid, wie so das Haus von innen aussieht, in dem ich lebe. Ich hab' mir also heute mal die Mühe gemacht und das Gröbste aufgeräumt, um ein paar Fotos von Küche und Wohnzimmer zu machen. Sieht schon typisch amerikanisch aus - aber ich mag es eigentlich. :)

Sonntag, Oktober 18, 2009

Day 91

*an inexpensive weekend*

Für dieses Wochenende wollten wir uns mal etwas einfallen lassen, was kein oder nur sehr wenig Geld kostet, da Roxanne erst Zug-Tickets nach NYC gekauft und für ein paar Nächte ein Hostel dort gebucht hat, da sie Silvester in der City erleben möchte. (Verrückt! :D)
Wir entschieden uns also dafür, einen DVD-Tag zu machen. Was ebenfalls zum derzeitigen Wetter passt! In der Nacht von Donnerstag auf Freitag gab es nämlich auch bei uns endlich den ersten Schnee. Und endlich deswegen, weil ich ja vermutet hatte, dass es bei uns hier als erstes schneit, da auch die Winter hier die strengsten sein sollen. Im Endeffekt waren wir jedoch nach Schweden (Sara), Deutschland (zuhause) und Downstate New York (Tanja) die letzten die etwas vom richtigen Winter ab bekamen. Hier ein paar Impressionen:

Aber kommen wir zurück zum Wochenende: Wie jetzt jeden Samstag (hab' nämlich mit meiner Hostmom gesprochen, ob wir das in meinen Schedule einplanen können) bin ich 8:00 am zur Gym gefahren, um einen Spinning-Kurs mitzumachen. Danach hab' ich noch einen kleinen Abstecher zu Wegmans gemacht, um ein paar Snacks für den kommenden DVD-Tag zu kaufen. (Für 5 Dollar hab 'ich eine Tüte Chex Mix (Salzstangen und Chips mit Käsegeschmack), und zwei verschiedene Packungen mit kleinen Schokoriegeln (Die ziemlich lecker sind, weswegen ich bis jetzt noch nichts gegen amerikanische Schokolade sagen kann!) gekauft.) Schließlich bin ich heimgefahren und hab' nach Hause geskypt bis Roxanne kurz vor 1:00 pm hier war. Die erste Zeit haben wir mit plaudern verbracht. Sie brauchte das wohl auch mal, da ihre Familie in Südafrika sie anscheinend manchmal ziemlich unter Druck setzt - von wegen Mann finden, heiraten und Kinder haben, sie sei immerhin schon 23 Jahre! Sie allerdings möchte lieber die Welt entdecken und sich nicht in dieses traditionelle Muster drängen lassen. - Es ist interessant so etwas auch kennen lernen zu können. Dieses USA-Jahr ist wirklich ein kultureller Austausch und zwar nicht nur mit US-Amerikanern.
Etwas später haben wir dann bei Mark's Pizzeria (wo wir Donnerstags auch die großen Pizzen bestellen) Calzone mit Ricotta, Spinat, Tomaten und Hühnchen bestellt, allerdings nur eine für uns beide, da wir ja auch noch genügend Snacks hatten. Am Ende hat sich herausgestellt, dass man von einer Hälfte Calzone ziemlich satt sein kann.
Als wir auf die Calzone gewartet haben, haben wir schon den ersten Film eingeschoben: "My Life in Ruins". Ein typischer Chick Flick wie man hier sagt - ein Mädchenfilm eben - romantisch und lustig. Danach schauten wir "Penelope", ein weiterer Film dieser Kategorie. Bis kurz nach 5:00 pm war Roxanne also hier und wir haben DVD geschaut, Snacks verspeist und erzählt. Was die Snacks betrifft, bevorzugte sie unsere gute alte Milka-Schokolade mit Joghurtfüllung, die sie zur Hälfte gegessen hatte. Hab' ihr die andere Hälfte mit heimgegeben, weil sie sie so gerne gemocht hatte (und ich dann nicht in Versuchung komme, die auf zu essen :D).
Es war so toll einfach DVD auf Englisch zu schauen, so als ob es ein deutscher Film wäre - ohne darüber nach zu denken. Wenn ich mir überleg', wie das manchmal damals im Englischunterricht war... Wir haben beispielsweise "The Truman Show" geguckt, um das Hörverstehen zu trainieren und ich hab' teilweise gar nichts verstanden. Schon klasse, wie schnell man sich an eine andere Sprache gwöhnt - als wäre es meine zweite Muttersprache, auch wenn ich natürlich noch ab und zu ein paar grammatikalische Fehler untermische, aber das machen wir selbst im Deutschen.
Zum Abendessen kamen dann die Geschwister meines Hostdads, da seine Schwester, die in Virginia wohnt und wir im Sommer besuchen wollten, zurzeit hier ist, um die Familie zu besuchen, da sie dieses Jahr das erste Mal für Thanksgiving und Weihnachten nicht kommen will. Wir haben also das Dinner bei uns ausgerichtet und meine Hostmom hat Nudelgratin, panierte Hähnchenschnitzel, Meatballs in Tomatensoße und Salat gemacht. Außerdem gab es Ciabattabaguette, was sehr lecker war. Ich hab' mich allerdings mit dem Salat und Gemüsestückchen (als Dip) beschäftigt und nur einen kleinen Löffel Nudelgratin auf meinen Teller getan, da ich ja abends nichts mehr essen will (und vor allem keine Kohlenhydrate - wohingegen Nudeln und Baguette sehr viele Kohlenhydrate beinhalten).
Heute fahren wir eventuell noch zur Pumpkin-Farm, was allerdings vom Wetter abhängt. Aber noch scheint die Sonne und der Himmel ist so blau wie er lange nicht mehr war. Sieht also gut aus für unser Vorhaben. Ich werde berichten.

Und die Vorhaben für nächstes Wochenende? Ich müsste dringend mal shoppen gehen, also haben wir uns ausgemacht in einen Outlet-Store nach Waterloo/Rochester (etwa eine Stunde von hier) zu fahren. Jedoch weiß ich, dass Roxanne ja nicht unbedingt so viel Geld übrig hat (sie muss nämlich auch noch 250 $ für ihe 6 Monate Verlängerung bezahlen), deswegen will ich wahrscheinlich vorschlagen, den Outlet-Store auf später zu verschieben und stattdessen "nur" in die Mall zu fahren, um ein paar Halloween-Accessoires und die nötigsten Dinge zu kaufen (Wie z.B. einen BH. Hab' nämlich nur noch zwei hier, da der Dritte im Trockner mehr oder weniger dahingeschmolzen ist.). Werde auch darüber berichten. ;)

Freitag, Oktober 16, 2009

Day 89

*internet surfing during night*

So, ich sitze gerade also mal wieder - wie so oft - vor dem PC und schau auf verschiedensten Internetseiten nach dem Rechten. :D
Nebenbei hör' ich etwas Musik über die Dockstation, die ich von meinem Schatzi bekommen habe! (DANKE!!! - gerade eben kommt übrigens MEIN Lieblingslied von Deichkind!!! Ich denk' an dich!)

Vorher allerdings lief - ebenfalls von Deichkind - ein tolles Lied, das mich an meinen Papa erinnert hat. Aus diesem Grund widme ich ihm auch diesen kleinen netten Post mit tatkräftiger "Youtube-Unterstützung" (Ich hoffe, es funktioniert!):





Aber keine Ansgt Baba, mir geht's auch ab und zu so. :D

Donnerstag, Oktober 15, 2009

Day 87

*everyday life*

Na gut, überredet - hier kommt der nächste Eintrag vor dem Wochenende. :)
Ich denk, ich befasse mich heute einmal mit meinen persönlichen Problemen. Also, mein Problem hier ist das Essen. Eigentlich ist Essen schon so lange ich denken kann mein Problem. Ich ess' gerne, aber kann es kaum noch genießen, weil einfach jedes Gramm ansetzt!
Hier in den USA ist es deshalb gleich vierfach schwer. Zunächst bin ich sehr probierfreudig und koste alles, was ich noch nicht gegessen habe. Außerdem scheinen hier (naja, ist ja auch Fast Food größtenteils) im Essen viele unnatürliche Stoffe zu sein, die nicht gerade förderlich für einen gesunden Körper sind. Die meisten Gerichte bestehen aus Instant-Produkten. Kartoffelbrei zum Beispiel wird hier aus Pulver angerührt. (iii!) Kakao gibt es hier als Fertiggetränk, was auch nur noch ins heiße Wasser muss und außer nach Zucker nach nichts schmeckt. Das Brot ist hier ja eh etwas anders, auch wenn man Brot findet, was dem Deutschen nahe kommt, hab' ich trotzdem das Gefühl, dass es Zutaten beinhaltet, die mir nicht sonderlich gut tun. Naja, und so kann ich die Liste fortsetzen. Was ich jedoch damit ausdrücken will, ist: Ich habe in diesem viertel Jahr, das ich jetzt hier bin etwa 12 Pfund (5,5 kg) zugenommen! Das will ich jetzt wieder runter kriegen und das ist nicht wirklich einfach, weil mein Körper einfach einen ganz anderen Tagesrhythmus gewöhnt ist - was man wirklich auch nach 3 Monaten noch spürt! Das heißt, in Deutschland hab' ich meistens gegen 4 Uhr das letzte gegessen (war meine warme Mahlzeit), ansonsten hab' ich ein kleines Frühstück nach dem Aufstehen gegessen und dann Brot oder etwas Ähnliches als Mittag in der Schule. Man kann also sagen, dass ich 2,5 Mahlzeiten am Tag gegessen habe. Hier allerdings war es anfangs so, dass ich 4 Mahlzeiten zu mir genommen habe: Frühstück, Mittag, Snack und Abendbrot - da meine Jungs auch so essen. Außerdem hab' ich wieder angefangen zu naschen, weil überall was Süßes oder Knabberzeug rumsteht. Das hat sich jedoch als überhaupt nicht ideal für mich erwiesen. Zudem bekomme ich nicht sehr viel Bewegung seit die Jungs tagsüber in der Schule sind und ich meistens vor dem PC sitze, da ich ja nichts anderes machen kann. Ja, eine halbe Stunde bin ich täglich auch auf dem Hometrainer, aber das ist halt auch nicht gerade so viel Bewegung. Also habe ich letztes Wochenende beschlossen, kein Abendbrot mehr zu essen und natürlich auch keine Snacks! Seit Sonntagabend zieh' ich das nun schon durch und es zeigt bereits Wirkung! 3,5 Pfund hab ich schon wieder weniger!
Und das wirklich beste und hilfreichste sind die Kurse, die ich in der Gym mache. Ich habe wirklich gespürt, dass ich den Sport brauche! Gestern war ich wieder 2 Stunden (1 Stunde Kickboxing und 1 Stunde Spinning). Ich war so ausgepowert, aber es war ein tolles Gefühl. Am Samstag werd' ich wieder eine Stunde zum Spinning gehen und ich hoffe, das kann ich jetzt jeden Samstag tun. Dann wird es sicher schnell gehen, wieder auf mein Ursprungsgewicht zurück zukommen (oder sogar etwas weniger) und es zu halten.
Wie ihr seht, ist es für den Großteil der Au Pairs wirklich wahr, dass sie an Gewicht zulegen hier in den USA (hab' das von mehreren gehört), aber es hängt nicht nur mit dem Essen zusammen, sondern vielmehr damit, dass sich der Lebensrhythmus ändert und Zeit zum Anpassen braucht.

Kommen wir nun zum Teil 2 des heutigen Posts:
Ich hab' gestern mal, auf häufiges Drängen hin, ein paar Fotos von unserem Haus gemacht. Aber nur von außen. Innen sieht es teilweise ziemlich wüst aus, da immer noch Boxen herumstehen und es meisten ziemlich unaufgeräumt ist (viele Briefe und Rechnungen auf den Schränken in der Küche zum Beispiel). Die nächsten Bilder vom Haus werd' ich dann machen, wenn es mit Schnee bedeckt ist - bei uns schneit's nämlich noch nicht, aber es sind Minusgrade. ;)


Sonntag, Oktober 11, 2009

Day 84

*busy weekend, eventually =)*

Was am Freitag geschah, hab' ich ja schon geschrieben, machen wir also beim Samstag weiter: Samstag früh 7:00 am hat mein Wecker geklingelt, was er eigentlich gar nicht gebraucht hätte, da mich die Jungs schon vorher "wach-geschrien" haben. Als sie schließlich im Schlafzimmer der Eltern verschwunden waren, bin ich ins Bad, um mich fertig zu machen und danach in die Küche, um ein kleines Frühstück zu essen - denn Sport ohne Füllung im Magen fühlt sich gar nicht gut an. Ja, ihr habt richtig gehört: SPORT! Ich bin nämlich 7:45 am zur Y gefahren und hab' den 8-Uhr-Spinning-Kurs mitgemacht. Das war eigentlich sehr entspannend, obwohl anstrengend. Mit guter Laune und gutem Gewissen und nach einer ziemlich regnerischen Fahrt mit dem Auto bin ich kurz nach 9 zuhause angekommen. Meine Hostmom war schon in der Küche und hat French Toast gemacht, während ich die letzten ruhigen Minuten für eine Dusche nutzte. Dann hab' ich noch einmal gefrühstückt (French Toast), mich schließlich umgezogen, den Fotoapparat eingepackt, einen Regenschirm gesucht, die Autoschlüssel genommen und bin zu Nancy gefahren. Dort wollten wir uns 10:45 am treffen, um dann mit Nancy zum Apple Fest nach LaFayette zu fahren. Insgesamt waren wir wieder nur 6 Mädels und es gibt - obwohl ich schon fast ein viertel Jahr hier bin - immer noch Au Pairs aus meinem Cluster, die ich nicht persönlich kenne. Das Apple Fest jedenfalls war sehr schlammig, wir sind praktisch auf den Feldern und Wiesen nur so geschlittert. Wir haben uns für's Erste einen Tisch gesucht, wo wir etwas Mittag essen und erzählen konnten. Später packte Nancy noch Carole's Abschiedstorte aus und jeder bekam ein Stück. Zum Schluss sind wir etwas durch die großen Verkaufs- und Ausstellungszelte gelaufen, haben dies und das angeschaut, aber nichts gekauft. ;) Etwa 3:00 pm waren Sara und ich zurück bei mir zuhause, wo wir unsere Schuhe geputzt haben. Ich hatte mich nämlich mit Roxanne (South Africa) und Emelie (Sweden) zum Abendessen verabredet und wollte Sara mitnehmen, da sie ja nur noch bis nächsten Samstag um 12 Uhr hier ist und dann zur neuen (schwarzen) Gastfamilie nach Washington D.C. fliegt - das ist doch mal eine Erfahrung! Wir haben also dann bis 6:45 pm auf Roxanne gewartet und haben währenddessen über alles mögliche geredet - z.B.: Die Währungsumrechnung: 1 Euro sind 10 Schwedische Kronen und ein Mittelklasse-Neuwagen kostet in Schweden etwa 50.000 Kronen, was 5.000 Euro sind. Ist das nicht cool? Und in Schweden kennt niemand Cola-Bier oder Radler oder sowas. Das wusste ich auch nicht, und als Sara das erwähnte, ist mir aufgefallen, dass ich sowas auch noch nicht hier im Wegmans gesehen hab'. (Da muss ich das nächste Mal genauer hinschauen!) Und Schweden hat nur 9 Mio. Einwohnen, aber eine größere Fläche - und mehr BSP pro Einwohner. Kurz vor 7:00 pm waren wir dann schließlich zu viert bei Red Lobster (seafood restaurant) angekommen, sind reingegangen und mussten erst einmal 45 Minuten warten, bis ein Tisch frei wurde. Im Endeffekt hat sich auch herausgestellt, warum: Das Essen ist einfach fantastisch und zudem wirklich preiswert. Ich hab' panierte Flunder mit gebackener Kartoffel gegessen, dazu gab es einen Caesar Salad, davor noch ein paar Biskit-Brötchen mit Käse und Knoblauch überbacken, und außerdem Ginger Ale. Mit Trinkgeld und 8 % Steuern hab' ich letztendlich nur 15 $ bezahlt. Das sind 10 Euro! Und es war so viel und so lecker. Hab' mir sogar noch über die Hälfte mit heimnehmen und es heute zum Mittag essen können. Danach sind wir noch ins Kino und haben "Couples Retreat" geguckt. Der ist so lustig! Ich hab' den ganzen Film über nur gelacht! :D Aber um was es ging, verrat ich nicht. Kommt bestimmt bald auch zu euch ;) Gegen 0:15 am hat uns (Sara und mich) Roxanne bei mir ausgeladen, um Emelie nach Hause (40 Minuten von mir) zu fahren, während ich mit Sara vor dem Computer saß, um ein Taxi zu finden, dass sie zu ihr fahren sollte, da ihre Gasteltern nicht da waren (und wären sie da gewesen, hätten sie sie auch nicht abgeholt). Wir haben bei tausend Nummern angerufen (wobei bei 900 davon der selbe rotzig-antwortende Kerl rangegangen ist). 30 Minuten später hatte ich dann endlich für sie ein Taxi organisiert gehabt und weitere 30 Minuten später, stand es vor meiner Haustür. Totmüde bin ich schließlich 1:30 ins Bett gefallen und hab' bis heute um 8 geschlafen (bis auf einer Stunde zwischen 6 und 7, wo die Jungs wieder sehr laut waren). Was aber neben meinen ganzen Unternehmungen auch wichtig ist zu erwähnen: Mein Hostdad hat am Samstagnachmittag meine Gardinen aufgehangen und damit meinem Zimmer den letzten Schliff verliehen. Yippie! Und heute hab' ich dafür ein Regal zusammen gebaut (er war wieder mal überrascht, wie schnell das ging :D), was für mein Bad bestimmt ist und dies nun auch verschönert.
Morgen ist dann Columbus Day, allerdings haben nur Schulen-, Bank- und Regierungsmitarbeiter frei. Demzufolge ist meine Hostmom und meine Jungs zuhause. Die Jungs müssen morgen gegen 2 zum Flu Shot (Grippeimpfung) - was danach und davor passieren wird, weiß ich aber noch nicht. Auch am Dienstag hab' ich den Großen und am Freitag dann den Kleinen alleine, da die jeweiligen Schulen Conference-Day haben, also nur die Lehrer, aber nicht die Schüler kommen müssen. Wird demzufolge wohl eine eher stressige Woche werden, aber hoffentlich genau so schnell herum gehen. ;) Ich berichte in den nächsten Tagen davon. =)

Freitag, Oktober 09, 2009

Day 82


*... and another paket :)*

Gestern kam es endlich - das zweite Paket aus Deutschland! Es war gefüllt mit diversen Sachen, die es hier nicht gibt oder zu teuer sind. Wie z.B. Deos (Hier gibt es keine Deos zum Sprühen!), einen Spannungstransformator, einen 3er-Verteiler (Jetzt funktioniert nämlich auch meine iPod-Dockstation und die Lichterkette!), ein paar Gummibären für die Jungs und dunkle Schokolade für meine Hostmom, Crogs mit Fell für den Winter, meine Skijacke, zwei lange Schlafanzüge, mein Jahrbuch (Ist wirklich wieder toll geworden!), Halsschmerztabletten, Heißgetränkpulver und Vitamin-C-pillen, meine Gürteltasche, eine Mütze und Handschuhe, USB-Kabel für die Kamera und mein altes Headset (Hoffe, das funktioniert, das neue funktioniert jedenfalls nicht mehr!). Mehr fällt mir gerade nicht ein - reicht ja aber auch! :D
Das Paket war sozusagen die Belohnung für den sonst durcheinander gebrachten Tag! Mein Kleiner war nämlich gestern "krank" und blieb zuhause, wobei ich nicht wirklich den Grund ausmachen konnte. Mein Hostdad entschied nur früh, dass er zuhause bleiben soll, weil er in der Nacht gehustet hat. Naja, okay! Den ganzen Tag über hat er jedoch nicht gehustet, ist aber liebend gern von dem einen Winkel in den anderen Winkel unseres Hauses gerannt, hat sämtliche Dinge angefasst und beinah kaputt gemacht und wusste außer diesem Blödsinn nichts mit sich anzufangen. Für mich ist das ein ganz eindeutiges Zeichen von Langerweile - weil er es natürlich gewöhnt ist tagsüber in der Preschool zu sein. Und wenn er in diesem Zustand der Langenweile ist, kann ich ihm so viel anbieten, wie ich will - nichts hilft! Ich hasse das!
Abends kamen dann wieder Grandma, Grandpa und die Tante mit Sohn und es gab Pizza und Apple Crips (gebackene Apfelstücken mit einer Haferflocken-Rosinen-Butter-Mischung) von den selbstgepflückten Äpfeln. Das war lecker - aber ich hab' mir nur eine Schale erlaubt.
Heute ist mein Hostdad zuhause. Er hat mir früh beim Frühstück erzählt, dass er das Babyzimmer streichen will, um damit meine Hostmom zu überraschen. Wir waren also vorhin im Baumarkt und haben Farben und verschiedene Kleinteile gekauft. Irgendwie schien er richtig glücklich, dass ich die Farben mit angeguckt habe! ;) Wir haben ein schönes Rosa und ein sehr helles, leichtes Grün heraus gesucht. Zwei Wände so und zwei Wände so. An eine der jeweiligen zwei Wände kommen dann aber noch Streifen der anderen Farbe, sodass sich die Farben auch an den anderen Wänden widerspiegeln. Gute Idee! Gerade trocknet die erste Schicht, also hab' ich etwas Zeit gefunden, euch davon zu berichten. :)

Der nächste Post folgt sicherlich am Sonntag, da ich ja morgen wieder einiges erleben werde. - Hoffe ich! ;)

Montag, Oktober 05, 2009

Day 78

*surprise, surprise*

Zunächst einmal ist es wahrscheinlich eine Überraschung für euch, dass ich mich doch schon wieder melde! :D Hab' für heute ein Thema gefunden, über das ich schreiben kann - vielleicht auch zwei. Fangen wir also an:

Wie ihr ja wisst, sollte ich einmal im Monat ein Cluster Meeting haben, das von unserer CC Nancy organisiert wird und dafür da ist, Spaß zu haben, Geburtstage, Neuzugänge oder Verabschiedungen zu feiern und mit den Mädels zusammen zu kommen. Nun ja - soweit die Theorie. Mittlerweile fühle ich mich aber als hab' ich den Job des CC's übernommen! Ihr wisst ja, dass ich es liebe zu planen und zu organisieren, in diesem Fall aber nervt mich das etwas an!
Zum letzten Cluster Meeting am 05. September (Oh, sieh' an - genau einen Monat her!) haben wir die Termine für die nächsten Cluster Meetings abgesprochen und für Oktober den 10. festgelegt, an dem wir zum LaFayette Apple Fest gehen wollten (in etwa vorzustellen wie die Apple Farm, die wir gestern besucht hatten, nur viel größer und mit Bühnenprogramm). Bis Freitag stand soweit also alles fest, dann aber erhielt ich eine Mail von Nancy, dass sich ihre Pläne geändert haben und sie nun am 17. Oktober könnte und wir somit zum Hayride (Heuwagen, auf dem man bei Nacht durch ein paar Wälder und Felder gezogen wird und ein paar Freiwillige mit gruseligen Masken kommen einen entgegen gesprungen) gehen können (1. Änderung!). Soweit so gut, aber ich musste meine Pläne wieder umwerfen, was ich tat und außerdem die Gelegenheit ergriff Nancy meinen Unmut auszusprechen (via eMail). Dies veranlasste sie wiederum dazu, mich anzurufen. Ich nahm also den Hörer ab und sie versuchte sicher zu stellen, dass ich nicht böse bin. Bei dem Gespräch stellte sich allerdings heraus, dass sie eigentlich den 18. Oktober meinte und allen Au Pairs somit die falschen Daten weitergegeben hatte. Sie schickte also umgehende eine Rundmail, dass das Cluster Meeting am 18. Oktober stattfinden wird (2. Änderung!). Am nächsten Morgen beim Frühstück, es war am Samstag, entdeckte meine Hostmom eine Werbung für das Hayride und zeigte mir den Artikel. Darin stand geschrieben, dass das Hayride an folgenden Tagen verfügbar wäre: 16. & 17.10. sowie 20.-22.10! Fällt euch etwas auf? KEIN 18. Oktober! Ich ging also an meinen Laptop und schrieb Nancy eine Mail, dass ich glaube das Hayride würde nicht an diesem Tag stattfinden. Heute rief sie in der zuständigen Stelle an, um mir ein paar Stunden später zurück zu mailen, dass ich Recht hatte und wir nun doch lieber am 10. Oktober zum Apple Fest gehen werden (3. Änderung)!
Ich hoffe nun inständig, dass es dabei bleibt und ich mit Roxanne und Emelie die nächsten Wochenend-Planungen angehen kann! ... Nein, nein, nein - ein Durcheinander! Also, wenn ich diesen Job machen würde, ich würde meine Au Pairs sowas von verwöhnen und die tollsten Cluster Meetings organisieren - naja, ihr wisst ja! :D

Zum Teil 2:
Teil 2 hat etwas mit meinem "Studium" zu tun. Bin ja nun in Woche 3 und die Aufgaben werden definitiv nicht weniger. In der ersten Woche bekamen wir nur so eine Art "Diebstahl-Vertrag", den wir lesen und mit Name und Datum zurück mailen mussten (er besagt eben, dass man Quellen auszeichnen soll usw. - kennt ihr ja von der Semi-Arbeit!) sowie ein Arbeitsblatt, bei dem es um kulturelle Unterschiede ging (Eine Kultur ist wie ein Eisberg, man sieht nur einen kleinen Teil, der an der Oberfläche ist, aber was die Kultur wirklich ausmacht, muss man erst unter der Meeresoberfläche entdecken!). In Woche 2 ging es dann im geschichtlichen Teil darum, wie Menschen den Amerikanischen Kontinent eroberten - und dabei sprech' ich nicht von Christoph Columbus, sondern von der Bering Landbrücke, über die viele asiatische Völker den Weg nach Alaska und von dort in südliche Richtung fanden. Außerdem beinhaltete der Text etwas über die Entstehung und das Leben verschiedener Völker wie den Mayas oder Azteken. Insgesamt fand ich das sehr interessant. Dazu mussten wir dann eine Art einseitigen (also eine Seite) Aufsatz schreiben, der die Fragen "Welche 2 Gesichtspunkte trugen dazu bei, dass die Völker sesshaft wurden?" und "Wie veränderte sich deren Kultur dadurch?" beantwortete. Dann hatten wir noch einen zweiten Teil, der sich mit Musik beschäftigte, jedoch nur einen Text beinhaltete, der rein informativ zu lesen war. Diese Woche haben wir allerdings etwas mehr zu tun. Ich bin auch noch nicht wirklich fertig. Der geschichtliche Teil handelt von den großen Reichen in Afrika und wie Religionen und Kulturen sich durch den Einfluss von Handel in den Mittleren Osten entwickelten. Auch dazu müssen wir einen "einseitigen" Aufsatz schreiben, der zwei Fragen beantwortet. Teil 2 befasst sich mit Literatur und Mythen. Den Text dazu hab' ich aber noch nicht gelesen, also auch noch nichts geschrieben, aber ich weiß', dass es dazu zwei Aufgaben gibt. Zu der einen dürfen wir maximal 2 Seiten schreiben, zu der anderen eine Seite. Mal sehen, um was es dabei genau geht.
Am Anfang dachte ich ja, ich bin immer gleich am ersten Tag fertig mit allem, es ist aber doch mehr Arbeit als ich mir vorgestellt hatte.
Bewertet werden unsere Assignments (die "Aufsätze") übrigens durch Reader. - Wir sind, glaube ich, über 60 Au Pairs in diesem Kurs (Der Kurs heißt übrigens "American Studies" und ist speziell für Au Pairs durch meine Agentur Au Pair in America in Kooperation mit der UCLA Extension entworfen worden.) und haben 3 Reader. Jeder Reader (zwei Frauen, ein Mann, die irgendeinen Bezug zum Au Pair Programm haben) hat also die Assignments von 20 Au Pairs zu lesen. Anschließend werden diese dann auch noch durch einen schriftlichen Kommentar bewertet und man erhält entweder die Note 0 oder 1 - was bedeutet nicht bestanden oder bestanden. Es ist also ein "pass or fail"-Kurs und man bekommt am Ende ein Zertifikat der UCLA ausgehändigt, das besagt, dass man erfolgreich am Kurs teilgenommen hat. (Und das unter Umständen ganz schön was hermachen könnte in Bewerbungsunterlagen! :D)

So, nun wisst ihr, was mich außer dem Kinderhüten und Weggehen sonst so beschäftigt. Ihr könnt gespannt sein, wann der nächste Post eintrifft! ;)

Sonntag, Oktober 04, 2009

Day 77

*French Restaurant, Asian Students and American Apple Picking*

Ich hoffe, ihr seid damit einverstanden, dass ich nun nicht mehr ganz so oft, dafür aber etwas mehr schreibe, da - wie gesagt - die Woche über meistens nicht viel Neues passiert, ich allerdings am Wochenende häufig etwas unternehme. So auch dieses Mal:
Für gestern hatte ich mich ja ursprünglich mit Roxanne, Emelie und Sara verabredet. Leider konnte Emelie nicht mitkommen - sie musste kurzfristig auf die Kleinen aufpassen. Also sind wir zu dritt in das französische Restaurant L'Adour gefahren. (Meine Gasteltern hatten mir schon erzählt, wo es ist und dass ich höhere Preise erwarten kann, demzufolge hatte ich mir auch ein vielleicht ein wenig extravagantes Menü vorgestellt, dazu aber später mehr...) 5:00 pm kam Sara zu mir, als ich mich gerade in meine Klamotten warf und eine halbe Stunde später kam Roxanne. Wir waren noch ein paar Minuten in meinem Zimmer und haben etwas erzählt, da meine Family zu Grandma gefahren war und ich somit das Haus für mich hatte. Kurz vor 6 sind wir dann los - Roxanne ist gefahren. Im Restaurant schließlich kämpften wir uns durch die französisch-englische Karte, konnten letztendlich sogar ein ganz gutes Angebot ausfindig machen:
Ein Drei-Gänge-Menü für 35 Dollar, natürlich ohne Getränke. Für die Vorspeise konnte man zwischen Schnecken mit Kräuterbutter (hat Roxanne bestellt und mich probieren lassen - ist gar nicht übel!), Suppe des Tages oder Hühnchenlebersalat wählen, als Hauptgericht war zwischen Entenbrust mit Orangensauce und Basmati-Reis, Monkfisch mit Weintrauben und Safransauce oder einem halben Hähnchen mit Pommes zu wählen und für die Nachspeise stand Mousse au Chocolate, Plum Pie oder eine kleine Platte mit verschiedenen Käsesorten zur Auswahl. Ich entschied mich für die Suppe (es war Zwiebelsuppe mit viel Käse - seeehr lecker!), die Entenbrust (hatte ich noch nie gegessen, wollte mal was wagen :D) und Mousse au Chocolate. Wie gesagt, die Suppe war sehr lecker, die Hauptspeise hingegen überhaupt nicht! Die Sauce war viel zu bitter, der Reis schwamm in der Sauce und die Entenbrust war blutig. (Der nette Herr Ober erklärte mir, dass man bei Ente kein well done bestellen kann, da das Fleisch sonst zu zäh und trocken wird - Danke, aber blutig ist es ja wohl noch viel unapettitlicher!) Ich rief also den netten Herren wieder zu unserem Tisch und fragte nach einer anderen Speise, woraufhin ich mich schließlich mit dem halben Hähnchen und Pommes vergnügen konnte. Naja, und das war eben Pommes und Hähnchen - keine Soße, keine Garnierung, keine Liebe bei der Zubereitung! Das Dessert war jedoch sehr gut. Die Mousse war mit frischen Früchten (Erd-, Heidel- und Himbeeren) dekoriert, es gab Vanillesoße und ein kleines Schweinsohr dazu. Allerdings hab' ich das nicht aufessen können, da ich schon zu viel gegessen hatte.
Nach dem Essen wollten wir eigentlich noch etwas in der Innenstadt umher laufen und vielleicht in einer Bar etwas trinken gehen - alkoholfrei versteht sich, wir (Sara und ich) sind ja noch keine 21! Unser Plan änderte sich aber als Roxanne einen Anruf bekam. Ein "Freund" rief sie an und fragte, ob sie nicht zu einer Party kommen wollte. Sie fragte also, ob wir mitkommen könnten und auf ging's, vorbei an der Uni zu den Uni-Appartments. Sie kennt ein paar Studenten, da ihr Gastvater Professor an der Uni ist, bei denen wir also für den Rest des Abends unterkamen. Das war schon eine komische Erfahrung. Diese Studenten sind alle Ende 20/Anfang 30 und aus Asien. Eine ist aus Indonesien (der Vater ihres Freundes ist bei dem Erdbeben vor ein paar Tagen umgekommen!), vier aus Indien, einer aus China (dessen Geburtstag gefeiert wurde) und einer aus Taiwan. Also, wie eine Party war es nicht, es war eher gezwungenes Feiern. Zunächst gab es viel asiatisches Essen und ich war etwas traurig, dass wir bereits gegessen hatten, da ich so gern neues Essen ausprobiere. Hab' dann nur zwei kleine Sushi-Röllchen gekostet (Lecker!). Wir haben etwas erzählt und ich hab' mit meinen (verstaubten) Chinesisch-Kenntnissen geglänzt :D Dann wollten sie tanzen, also haben sie den Mac geholt und die Musik angeschmissen. Jeder durfte einmal seinen Musikwunsch einlegen, um sein Heimatland zu repräsentieren. Ich schaltete also das Muna-Radio ein, um ihnen einen Geschmack von Techno zu liefern - was ihnen auch ganz gut gefiel. Naja, und dann musste man gezwungener Maßen tanzen. Komisch! Also, diese Studenten waren schon irgendwie verklemmt und schüchtern, versuchten aber es mit einem Lächeln zu überspielen. :D Aber tolle Erfahrung!
Halb 11 sind wir schließlich los, da Sara ihre Gasteltern für 11:00 pm zu mir bestellt hatte, damit sie sie abholen - oder besser gesagt, damit ihr Gastvater sie abholt - ihre Hostmom spricht nämlich nicht mehr mit ihr! Der Grund?: Sara ist zwar erst zwei Wochen hier, aber schon im Rematch. Sie hält es dort einfach nicht aus. Die Wohnung ist sehr dreckig und keiner macht sauber, sie hat keine Freiheiten und muss sogar die Versicherung des Autos bezahlen. Anscheinend sieht es auch unsere Counselorin als unzumutbaren Zustand an, weil sie Sara schon ins Rematch lässt, da man normalerweise mindestens einen Monat bei der Familie sein muss, um ins Rematch zu dürfen. Sie hatte gestern auch schon ein Telefonat mit einer Familie aus Washington D.C., deren Au Pair (aus Deutschland!) so viel Heimweh hat, dass sie wieder zurückfliegt. Ja, dass sie weggeht, hat auch so seine Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite hab' ich wieder eine Freundin und Kontaktperson weniger hier, auf der anderen Seite hab' ich eine Freundin und Kontaktperson in (wahrscheinlich) Washington, die ich besuchen kommen kann. Bin mal gespannt, wie sich das noch entwickelt.

Heute war ich schließlich mit meiner Family beim Apple Picking in LaFayette (etwa eine halbe Stunde von hier). Als erstes sind wir auf einem Hänger, gezogen von einem Traktor, auf die Plantage gefahren bis wir an einer geeigneten Stelle heraus gelassen worden. Dort haben wir uns dann Tüten genommen und Äpfel gepflückt - ich hingegen hab' meine Zeit mit Fotos machen verbracht und nur einen kleinen Apfel gepflückt, den ich gleich gegessen habe. Aber der war lecker, sag' ich euch - so richtig saftig und fruchtig! Danach sind die Jungs noch auf so eine Art Spielplatz, wo zwei Kletter-Luft-Hüpfburgen waren und schließlich sind wir in den Shop gegangen, wo es alles mögliche aus Äpfeln gab: Apple Pie, Apple Butter (wie Apfelmarmelade, aber wahrscheinlich mit der Konsistenz von Peanut-Butter), Apple Donuts oder Apple Cider (Apfelsaft). Was den Apfelsat und den Apfeldonut anbelangt - da hab' ich mich gleich vor Ort vom Geschmack überzeugt - Apple Butter und Honig haben wir hingegen mit heim genommen. Nach der kleinen Tour sind wir zurück gefahren, aber etwas weiter in den Norden, wo mein Hostdad einen Truck gemietet hat, um die leftovers im alten Haus aufzuladen und ins neue Haus zu bringen, da am Dienstag eine Familie einziehen will, die das Haus für 6 Monate mietet (deren Haus ist niedergebrannt). Meine Hostmom hat schließlich noch die Jungs zur Grandma und mich heim gebracht, um dann wieder zum alten Haus zu fahren und mitzuhelfen. Und ich? Ich hab' mich vor den PC geworfen und mit Schatzi telefoniert. :)

Ich hoffe, ich kann spätestens nächstes Wochenende wieder so viel schreiben - aber ich streng mich an, dass ich schon in der Woche schreibe! ;)