Donnerstag, Februar 25, 2010

Day 221

*The first day all by myself*

Nun hört ihr endlich etwas von mir aus Boston...
Ich liebe es hier - um es gleich vorweg zu nehmen. Eine tolle Großstadt und ich gleich mittendrin.
Die letzten 3 Tage hab' ich also damit verbracht schon einmal die ganzen Bus- und Straßenbahnennetze und -pläne zu studieren, in meinen Tagesablauf reinzukommen und mich zurecht zu finden. Das hat aber sehr gut geklappt! Und heute darf ich dann endlich alleine los ziehen. :D
Apropos Losziehen: Ich glaube, ich war noch sie so viel unterwegs wie ich hier bin und sein werde! Ein Beispiel?: Gestern bin ich um 6 aufgestanden, hab' mit Mama telefoniert, um 7 hab' ich die Kleine geweckt, ihr beim Anziehen geholfen, die Snackbox vorbereitet, dann gab's Frühstück und es ging ab zur Schule - zu Fuß (15 min. mit und 10 min. ohne sie). Um 8 war sie in der Schule und ich bin zurück gelaufen. Dann hab' ich mich kurz um meine Wäsche gekümmert, mit meinem Schatz telefoniert und mit Orbitz und USairways telefoniert, um seinen Flug umzubuchen (was zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig funktioniert hat). Um 10:45 ging es dann weiter zum Starbucks um die Ecke, wo ich mich mit Gabi (brasilianisches Au Pair) treffen wollte, wo ich dann 45 Minuten gewartet hab' bis sie angerufen hat und mich gefragt hat, wo ich bin. Im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass sie in einem anderen Starbucks ist. Demzufolge bin ich dann weitere 15 Minuten zu diesem Starbucks gelaufen. Von dort aus sind wir zu einer Pizzeria gelaufen, danach in einen Book Store und danach zum Postamt. Vom Postamt bin ich 1:30pm wieder zurück nach Hause, wo ich auf die Freundin meiner Hostmom gewartet habe, die mich die letzten 3 Tage ein wenig begleitet (und durcheinander gebracht) hat. Kurz nach 2 war sie dann auch da, und da es gestern den ganzen Tag wie aus Eimern geschüttet hatte, sind wir mit dem Auto weiter zur Schule, um Iz abzuholen. Ich bin mit ihr zwei Stockwerke tiefer zu einem Special-Unterricht gegangen, während M. einen Parkplatz gesucht hat. Um 3 war Iz dann fertig und wir konnten heim, mussten uns aber beeilen, da wir so früh wie möglich den nächsten Bus nach Cambridge (Harvard-Uni) kriegen mussten. Mit dem Bus 66 ging es dann 3.40pm nach Cambridge und von dort der 78 weiter bis dahin, wo Iz ihre Sprachtherapie hat. Wir kamen natürlich für den 4.00pm Termin viel zu spät, weil M. zehntausend Mal überall nachgefragt und gewartet hat. Irgendwann gegen 7.00pm waren wir dann wieder zuhause. Ich hab' Iz dann überreden können zu baden, während M. das Abendessen vorbereitete. Dann gab' es die Tortellini in Tomatensoße und gegen 8.oopm war Iz im Bett. Um 9 war dann auch meine Hostmom zuhause und ich hab' ihr von meiner Enttäuschung bezüglich des nicht änderbarem Fluges erzählt. Später am Abend hab' ich es aber noch einmal bei USairways probiert und nach 20 Minuten in der Warteschleife die Nachricht erhalten, dass es doch zu ändern geht. (Was ich heute auch gemacht hab', also kann mein Schatz im April kommen!!!) Irgendwann halb 11 bin ich dann von 15 Stunden im Regen umher laufen totmüde ins Bett gefallen.
So, oder so ähnlich, läuft das also bei mir jeden Tag ab - nur dass ich nicht mehr zu spät irgendwohin kommen will! :)
Aber es ist schon toll, wenn man so nah an allem lebt. Ich brauch nur 100 Meter laufen und steh' vor einer Bushaltestelle, einem Starbucks, einem Shopping Store und viel mehr. Zur Straßenbahn muss ich auch nur 5. bzw 15. Minuten laufen und mit der kommt man dann überall hin. Von meiner Hostmom bekomme ich dafür sogar eine monatliche Karte, die ich kostenlos für alles nutzen kann.
Und überhaupt hab' ich eine super Hostmom: Sie hat mir gleich mal gesagt, dass ich doch am Samstag alle Au Pairs einladen soll, um ein bisschen meine Ankunft zu feiern, weil sie mit Iz Samstagnachmittag zum Skiing fährt. (Wo ich eigentlich mitwollte, da ich aber am Sonntag Cluster Meeting habe, hab' ich mich entschieden, hier zu bleiben.) Und am Dienstag saßen wir bis 2 Uhr abends in der Küche und haben über alles mögliche geplaudert. Ich fühl' mich bei ihr überhaupt nicht wie eine Angestellte, ich kann meinen Humor und meine Persönlichkeit ausleben und fühl' mich vollkommen akzeptiert und respektiert.
Es ist einfach perfekt! Natürlich ist es auch ab und zu schwer mit Iz, da sie ja ADHS hat und damit verbunden einen geringen Frustrationtoleranz. Das heißt, sie ist wirklich schnell frustriert und zickt rum. Heute früh zum Beispiel, als sie mitbekommen habe, dass ich sie nicht machen lasse, was sie will, sondern konsequent bleibe, hat sie dann schon wie so eine kleine Zimtzicke gebockt. Aber ich denke und hoffe, das hält sich nur ein paar Wochen bis sie gemerkt hat, dass das bei mir nicht zieht.
Wie ihr also seht, hat sich meine Entscheidung für einen Wechsel wirklich gelohnt und ich kann jedem Au Pair, dass nicht 100%ig glücklich ist, nur raten zu rematchen!

Dienstag, Februar 23, 2010

Day 217, (Sonntag, 21.02.2010)

*Back from Vacation and off to a new life*

4 Uhr morgens ging es gestern also auf zum Flughafen in Las Vegas und pünktlich um 7 Uhr ging der Flieger Richtung New York City. Im Flieger hab' ich die meiste Zeit geschlafen, da ich ja in der Nacht nicht wirklich geschlafen habe. Am JFK hatte ich dann 4 Stunden Aufenthalt und habe mich mit Lesen und Herumlaufen beschäftigt. 7 Uhr abends ging es dann ins nächste Flugzeug nach Syracuse. Im Flugzeug haben wir dann aber über eine Stunde gewartet, um endlich starten zu können - wir standen sozusagen Schlange auf der Startbahn. Der Flug an sich war nur 45 Minuten und besser als ich erwartet hatte, da es eine kleine Maschine war und ich schon gedacht hab', die klappert und bricht auseinander, aber es war wirklich okay.
Einen emotionalen Moment hatte ich dann als ich in Syracuse aus dem Flieger gestiegen bin und es in meinen Kopf geschossen kam, dass mein Schatzi vor 2 Monaten auch diesen Weg gegangen ist, mit dem Unterschied, dass ich dann in der Wartehalle stand um ihn abzuholen.
Nachdem ich meinen Koffer geholt hatte, hab' ich mir zum Ausgang begeben und auf meine Counselorin gewartet, die mich abholte, da meine Hostmom es als zu umständlich ansah, mich auch noch vom Flughafen abzuholen. Irgendwann halb 11 abends war ich dann wieder in "meinem" Zimmer und hab ein bisschen meine Sachen hin und her geschoben bis alles vom Gewicht her gestimmt hatte. Eigentlich hatte ich ja die Hoffnung alles in meine 3 Koffer unterzubringen und keinen Karton zu brauchen, den ich dann verschicken müsste. Diese Hoffnung hat sich dann aber ganz schnell in Luft aufgelöst. Also doch einen Umzugskarton und 3 Koffer voll Zeug. Die 3 Koffer sind gerade im Gepäckabteil des Zugs, in dem ich gerade auf dem Weg zur South Station in Boston sitze und meine Posts schreibe! ;)
Der Karton allerdings steht noch in Syracuse, da ich ja heute - zum Sonntag - nicht wirklich die Gelegenheit hatte, den zur Post zu schaffen. Ich hab' also meine Ex-Hostmom gefragt, ob sie ihn morgen zur Post schaffen würde, woraufhin sie mir sagt, dafür wäre meine Counselorin verantwortlich. Also nicht einmal das konnte ich von ihr erwarten. Ich war schon richtig mit Glück gesegnet, dass sie mich zur Train Station gebracht hat! Aber naja, ich bin ja eh gerade auf dem Weg nach Boston, wo ich die restlichen 5 Monate verbringen werde. Ich hoffe, ich hab' diesmal wirklich Glück und fühle mich richtig wohl!
Der Zug ging heute übrigens 11:25am und ankommen werde ich 9:10pm. Also 9 Stunden und 45 Minuten Fahrt. Aber der Zug ist echt toll - wie ihr bemerkt, habe ich hier eine Steckdose (leider kein Internet, weshalb der Post nicht sofort online ging), und richtig viel Platz. Das sind nämlich solche Liegesitze, wo man die Lehne hinter und eine Fußbank hochmachen kann. Demzufolge ist auch genug Beinfreiheit. Also doch nicht ganz so schlecht. Und mit dem Flugzeug wäre ich auch so lang unterwegs gewesen, weil es keine Direktflüge nach Boston gibt - dafür hätte ich um die 200 Dollar für mein Übergepäck bezahlen müssen, was im Zug wiederum frei ist. (3 Koffer, je 23 kg + 2 Handgepäckstücke auch je 23 kg)
Vor mir liegen jetzt noch etwa 5 Stunden und 45 Minuten, aber die 4 Stunden bis jetzt vergingen auch wie im Zug (Flug :D).

Und demnächst könnt' ihr die nächsten Posts erwarten, wenn ich von meinen neuen Großstadterfahrungen berichte! Und bitte die drei unteren Posts vom Urlaub auch beachten! ;)

Day 215, (Freitag, 19.02.2010)

*Lights in the desert*

Heute ging es also auf in die Wüste. Nach etwa 5 Stunden Autofahrt (mit Zwischenstopp) sind wir in Las Vegas angekommen. Also, am Tag sieht das jetzt nicht so beeindruckend aus. Okay, die Hotels und vor allem deren Größenordnungen waren schon gewaltig, aber ohne das Glitzern in der Stadt ist es nur halb so schön. Nachdem wir dann aber im Hotel Stratosphere eingecheckt und uns für das Ausgehen zurechgerückt hatten, konnten wir Las Vegas mit all den Lichtern und Blinken auf uns wirken lassen. Zunächst einmal haben wir den Fahrstuhl nach ganz oben genommen - das Stratosphere hat nämlich diesen Stratosphere Tower, von dem aus man über die ganze Stadt blicken kann. Auf diesem Tower ist dann auch noch eine Achterbahn und andere Fahrgeschäfte, was ich rein aus sicherheitstechnischen Gründen nicht ausprobiert habe! ;)
Wir haben uns also nur im und nicht auf dem Tower aufgehalten und uns über unsere Enttäuschung unterhalten. Ja, naja, ganz so schlimm war es nicht, aber von oben sieht der Strip (also der Las Vegas Boulevard, entlang dessen die ganzen Hotels und "Sehenswürdigkeiten" verlaufen) ziemlich klein und langweilig aus. Natürlich sieht man die Hotels, aber vorgestellt hatte ich mir sehr viel mehr. Beeindruckend war allerdings, dass drumherum soviele Häuser und Siedlungen waren und so viele Menschen in Las Vegas wohnen. Das hätte ich nicht erwartet.
Nachdem wir dann wieder unten waren, haben wir uns auf dem Weg zum Strip gemacht. So gesehen war unser Hotel schon auf dem Strip, jedoch am nördlichen Ende, weshalb wir doch noch ein paar Meter zurücklegen mussten. Aus den vermuteten paar Metern wurden dann jedoch einige Meilen, die sich in den High Heels, die wir für diesen Abend ausgewählt hatten, noch sehr viel beschwerlicher haben laufen lassen! Nach gefühlten 32 Stunden Fußweg haben wir dann endlich unser Ziel, das Venetian Hotel, erreicht.
Wir haben uns nämlich sagen lassen, dass in dem Hotel der Markusplatz nachgestellt wurde und es dort die besten Pizzen gibt. Und es stimmt, dort wurde wirklich der Markusplatz, aber nicht nur der, sondern ganz Venedig, nachgebaut. Und man denkt, es ist Tag und man ist draußen. Das war echt toll gemacht. Und gute Pizzen gab es dort auch, aber besser als in Italien oder in Neustadt beim Italiener, waren sie nicht unbedingt. :)
Noch von der Fahrt und zusätzlich von unserem High-Heel-Marsch geschafft, ging es für uns dann aber wieder ins Hotel.
Den nächsten Morgen haben wir dann für 12,99 Dollar ein All-you-can-eat-Frühstückbuffet bekommen und haben uns wie im Schlaraffenland gefühlt: Wasser-, Honig- und Cantalopemelonen, Grapefruit, Bananen, Äpfel, Ananas, Orangen, Joghurt, 4 Sorten Cornflakes, Müsli, Rührei, Spiegelei, Würstchen, Bacon, Toast, Muffins, Rosinenschnecken, Croissants, Marmelade, Honig und so weiter. Von dem Obst hab' ich da natürlich ordentlich reingehauen. :D Nach unserer ausgiebigen Stärkung haben wir uns ins Auto gesetzt und auf den Weg zum Grand Canyon gemacht. Je näher wir kamen desto toller wurde die Landschaft. Zunächst nur karge Landschaften mit einigen palmen-kaktus-artigen Gewächsen und im Hintergrund Berge, vereinzelt sogar mit Schneespitzen. Dann jedoch tauchten am Horizont schon die quergestreiften Canyons auf. Das war wirklich schön!
Nach einigen Stunden Fahrt, auch über den Hoover Damm, über den zurzeit eine riesen Brücke für einen Thruway errichtet wird, sind wir dann am Sky Walk angekommen. Der Skywalk ist ein Rundbogen aus Glas, der über eine Schlucht im Grand Canyon gebaut ist. Wenn man darauf steht, kann man also unter sich den Colorado River beobachten! Allerdings brauch' man da auch echte Nerven aus Stahl - ich hab' mich auch lieber an den milchgläsernen Außenflächen entlang des Geländers bewehgt. Jedoch hatten wir eigentlich damit gerechnet, einfach mit dem Auto bis zum Skywalk fahren, ein Ticket kaufen und wieder heimfahren zu können. Ganz so hat es dann aber nicht geklappt. Man musste nämlich ein Busticket kaufen. Dieses Busticket hat entweder 45 Dollar gekostet, wenn man nur den Bus fahren wollte, der zu 3 Aussichtspunkten fährt, dann gab es ein Upgrade zu 65 Dollar, wenn man zusätzlich ein Essen haben wollte und ein Gold Ticket für 86 Dollar, was die Busfahrt mit den Aussichtspunkten, das Essen und den Skywalk beinhaltete. Eigentlich war uns das zu teuer und wir wollten nur das erste Ticket für 45 und zusätzlich das Skywalk-Ticket für 30 Dollar kaufen, Tanja's Opa hat uns dann aber eingeladen, also konnten wir auch das Essen haben. ^^ (Was nicht unbedingt der Renner war!)
Die Aussichten waren dafür umso atemberaubender. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sich der Colorado da so reingefressen und wie all die Gesteinsschichten entstanden sind. Echt toll!
Nach etwa 3 Stunden dort ging es für uns dann wieder zum Hotel, zum Umziehen und dann wieder auf den Strip - diesmal aber mit dem Taxi. Wir sind dann wieder zu dem Italiener im Venetian, weil Tanja's Vater und Opa das noch nicht gesehen hatten. Danach wollten wir uns eigentlich vor dem Treasur Island Hotel die Piraten Show ansehen (vor dem Hotel ist ein künstlicher See mit zwei Piratenschiffen), waren aber zu spät. Als wir das bemerkten, sind wir wieder zurück zum Mirage Hotel gelaufen, wo eine Feuershow sein sollte (vor dem Mirage sind künstliche Vulkane aufgebaut), von der wir nur noch etwa 7,5 Sekunden mitbekommen haben. Danach war es auch schon halb 12 nachts und alle Shows waren leider vorüber. Wir sind dann nochmal ins Venetian in einen Souvenir-Shop und danach mit dem Bus für 3 Dollar zu unserem Hotel gefahren. Das war dann aber auch noch ein lustiges Erlebnis. Dort waren nämlich 2 Guys, einer davon war leicht angetrunken und hat die ganze Zeit lautstark seinen Kumpel von der Seite zugelabert: It is 11.15pm, so I still have 15 minutes and I still have my birthday, man! And yo, I go to this Stratosphere, man, because it's my birthday, man!... Was soviel bedeutet wie: Wir haben es dreiviertel 12 (nachts), also hab' ich noch 15 Minuten und ich hab' immer noch Geburtstag. Deswegen geh' ich jetzt ins Stratosphere, weil mein Geburtstag ist.
Und irgendwann bemerkte er dann auch, dass wir zwei uns über sein Gerede, oder viel mehr darüber, wie er gelacht hat, totgelacht haben und so kamen wir ins Gespräch. Die beiden waren schon lustig!
Um 1 waren wir dann jedenfalls wieder im Zimmer und ich hab' mich dann für 2,5 Stunden noch auf's Ohr gehauen, um angesichts des langen Flugs ein wenig vorgeschlafen zu haben.

Day 213, (Mittwoch, 17.02.2010)

*Sometimes nature is more beautiful than cities!*

Früh um 8 Uhr - okay, es war viertel 9, weil wir Mädchen mal wieder länger brauchten - sind wir dann Richtung Süden auf den Highway Number 1 gefahren. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie toll die Landschaft ist! Im Osten, gleich neben dem Highway, hohe Berge und im Westen, ebenfalls neben dem Highway, der Pazifik. Es sah wirklich aus wie im Bilderbuch - jedes Foto war perfekt!
An einer kleinen Pension haben wir dann einen kleinen Lunch-Zwischenstopp eingelegt und dann ging es weiter nach San Luis Obispo, wo wir übernachteten. Dort ist an sich nichts aufregendes passiert. Wir haben dort nur richtig typisch Amerikanisch in einem Smokehouse Burger gefuttert und uns dann ins Bett geschmissen.
Den nächsten Morgen ging es dann wieder früh los und nun mit dem vorerst endgültigen Ziel Los Angeles. Auch die Fahrt war landschaftlich wieder seh beeindruckend, wobei wir nach einiger Zeit leider den No. 1 verlassen mussten.
In Los Angeles angekommen, erwartete uns jedoch zunächst einmal der Schreck. Von einem Bekannten hat Tanjas Vater ein Motel empfohlen bekommen, wo er die Zimmer gebucht hatte. Wörtliche Empfehlung: Nichts besonderes, aber sauber und ordentlich.
Dem ersten Teil kann ich zustimmen: Nichts besonderes! Dem zweiten Teil muss ich aber wehement widersprechen: Es war alles andere als sauber und ordentlich! In fact, ich hatte Angst mir dort eine Krankheit zu holen, weshalb ich meinen Mund über meinen Missmut auch nicht halten konnte, was letztendlich dazu geführt hat, dass wir wieder ausgecheckt und uns ein neues Hotel gesucht haben. Leider bekamen wir nur eine Nacht zurückerstattet, aber immer noch besser als 80 Dollar für eine Magen-Darm-Erkrankung zu bezahlen!
Das zweite Hotel war dann doppelt so teuer, dafür aber auch ein guter Standard! Und es lag direkt in Santa Monica, nur ein paar (okay 20) Blöcke vom Strand entfernt. Am ersten Tag sind wir mit unserem Auto zum Strand gefahren. Das Parkhaus war nicht einmal teuer dort. Wir sind dann also am Strand entlang geschlendert, haben die 25° C genossen und mit einer Wurscht am Stiel (Hot Dog Stick) :D die Wellen beobachtet. Schließlich haben wir auch allen Mut zusammen genommen und sind barfuß so nah ans Wasser, dass die Wellen unsere Knöchel umspielen konnte. Aber ich sag' euch, das war gar nicht so warm! Ein paar lustige Fotos später sind wir wieder zurück zum Treffpunkt und mit Tanja's Vater und Opa ein wenig weiter stadteinwärts gelaufen zur Promenade an der 3rd Street. Naja, und was man eben so auf einer Promenande macht, haben wir auch gemacht: Gegessen und geshoppt (aber nur Schaufenster-Shopping). Abends haben wir uns dann mit dem Bekanten von Tanjas Vater in Long Beach getroffen und haben uns in ein Restaurant/Bar gesetzt. Dort war es wirklich schön, also so im lauschigen Licht, bei immer noch 22 Grad und mit Palmen überall. Long Beach, oder zumindest das Stück, wo wir waren, ist so als Yachthafen angelegt und man findet überall Restaurants, Bars und Clubs. Das sah' echt schön urlaubig aus!
Für den nächsten Tag haben wir - inspiriert von San Francisco - eine Bustour geplant. Für 25 Dollar haben wir uns eine Hop On - Hop Off - Karte gekauft und konnten damit immer dann aus- und einsteigen, wann und wo wir wollten. Diese Tour hat dann im Endeffekt den ganzen Tag in Anspruch genommen und wir haben Beverly Hills, Hollywood, die Universal Studios, und Punkte in Santa Monica gesehen. Insgesamt hab' ich aber von der Stadt mehr erwartet, wahrscheinlich, weil man so viel von L.A. hört und es sich dementsprechend auch so glamurös vorstellt - war es aber gar nicht.
Auch der Walk of Fame war nicht sooo herausragend, eben ein paar Sterne auf dem Boden mit ein paar bekannten Namen drauf und daneben lauter Maskottchen wie Spiderman, Spongbob (mit dem wir ein Foto gemacht haben! :D) oder Micheal Jackson. Schön waren die Strände in Santa Monica und Long Beach!
Den letzten Tag in Los Angeles haben wir dann mit einem Essen beim Italiener an der 3rd Street Promenade zu zweit ausklingen lassen, was wiederum ein schönes gemütliches Erlebnis war.
Dann sind wir aber doch relativ schnell ins Bett, da wir ja den nächsten Tag weiter nach Las Vegas "mussten".

Day 210, (Sonntag, 14.02.2010)

*The way to and the fun in San Francisco*

Am Freitag war es nun endlich soweit. Um 1:45pm ging mein Bus Richtung New York City. Um 6:30pm sollte er dann angekommen sein. Statt der 5 Stunden verbrachte ich jedoch 7 Stunden in dem Bus, da der Verkehr - je näher wir der City kamen - immer zähflüssiger wurde. Dadruch entschieden wir dann auch - im Gegensatz zu unserem ursprünglichem Plan, der vorsah, dass ich zuerst zu Tanja fahre und wir bei ihr noch ein bisschen Zeit verbringen, um dann anschließend zusammen zum Airport zu fahren - dass ich am Grand Central Terminal auf sie warte. Angekommen mit dem Bus bin ich übrigens zwei Straßen südlich der Penn Station, also hab' ich mich mit meinem Koffer aufgemacht zur Penn Station und von dort die Subway zum Bus Authority Terminal und dann wiederum die Sub zum Grand Central genommen. Dort hab' ich noch 2 Stunden alleine verbracht und sehnlichst auf einen Anruf aus Boston gewartet, da die Single Mom meinte, sie würde mich an diesem Abend anrufen, weil ich ihr gesagt habe, dass ich gerne zu ihr gehen würde. Sie rief aber nicht an und ich war neben den 18 Stunden, die ich schon wach war, ziemlich traurig. Zu diesem Thema aber später mehr.
10:30pm kam dann Tanja am Grand Central an und wir haben uns ziemlich schnell auf den Weg zum Flughafen gemacht, da um die Zeit am Grand Central auch nichts mehr zu holen war. Wir haben also die Subway genommen und sind (mit Warten und Umsteigen) knappe zwei Stunden zum JFK unterwegs gewesen. Im Terminal angekommen, haben wir weitere 4 Stunden verbracht bis wir dann endlich boarden konnten. Dann ging's los quer über die USA. Das war echt schön, die ganzen Landschaften zu sehen - so viele Berge und über all Schnee. Nur die letzte halbe Stunde sahen wir keinen Schnee mehr. Wir hatten also echt Glück, dass wir da mal herauskamen und mitten im Februar ein paar Sonnenstrahlen tanken konnten.
Unser Flug war im Allgemeinen sehr gut, nur das Essen musste man bezahlen, weshalb wir nichts gegessen haben. Wir kamen aber sogar eine halbe Stunde eher als geplant an und kamen auch relativ schnell durch den Baggage Claim (hab' das deutsche Wort dafür vergessen^^) und saßen dann schon in unserem Mietauto, das Tanja's Vater und Opa zwei Tage zuvor schon geholt hatten. Unsere Fahrten verbrachten wir dann also in einem nagelneuem Cadillac Escalade. Das war Luxus, sag' ich euch!
Vom Airport ging's dann direkt erstmal zur Golden Gate Bridge, über die wir gefahren sind um von dort aus dann einen Aussichtspunkt anzusteuern und die ersten Fotos zu schießen. Danach sind wir den Highway weiter gefahren zu Saosalito - ein kleines Künstlerviertel - wo wir Lunch gegessen und die Wärme genossen haben. Danach sind wir - nach einem Abstechter über die Lombard Street - erst einmal in unser Hotel gefahren, haben uns umgezogen und wieder auf zum Sightseeing gemacht, diesmal zu Fuß. Wir sind also am Pier entlang gelaufen, was mich sehr an so einen typischen Urlaub mit Promenade und kleinen Souvenir-Shops erinnert hat. Außerdem haben wir uns die Cable Cars angeschaut (gefahren sind wir nicht damit, da man, egal um welche Zeit, eine Stunde anstehen müsste), haben einen anstrengenden Spaziergang bergauf zur Lombard Street und dann wieder bergab zum Pier 39 gemacht, wo wir dann auch Abendessen waren. Danach wollten wir eigentlich noch im Hard Rock Café einen alkoholfreien Drink schlürfen, unter 21 Jahren ist man aber nicht einmal berechtigt an der Bar zu sitzen - egal, was man trinkt. (Aber Waffen bekommen die Jugendlichen schon mit 15! Strange America!) Aber da wir ja nun auch schon 30 Stunden wach waren, haben wir uns ins Hotel und ins Bett begeben.
Am nächsten Tag sind wir zu Fuß zum Telegraph Hill gelaufen, von wo aus man eine atemberaubende Aussicht hat - sofern kein Nebel ist. Wir waren allerdings nicht die, die zu den Glücklichen gehörten. Überall war Nebel, auch oder gerade weil es schon so warm war. Auf den Coit Tower, der auf dem Telegraph Hill steht, sind wir dann demzufolge auch nicht, obwohl wir extra eine knappe Stunde gewartet haben, in der Hoffnung der Nebel würde sich auflösen. Als dann aber ein Taxi um die Ecke bog, haben wir unsere Chance ergriffen und sind damit Downtown zu einem 8-stöckigen Kaufhaus gefahren. Gekauft hab' ich aber nichts (den ganzen Urlaub nicht!), da ich ja eh schon Probleme hatte, meine ganzen Sachen in meine 3 Koffer zu bekommen! Die Innenstadt jedenfalls ist richtig niedlich. Es gibt ziemlich viele europäisch angehauchte Gebäude und alles ist relativ sauber, was man in den Großstädten in der USA nicht zwangsläufig hat. Auch so hat mir San Francisco sehr gefallen. Alles ist so hüglig, man muss Straßen hoch und runter und die Häuser sind alle so hübsch, überall stehen Palmen und die Blumen blühen schon im Februar, das Meer ist so nah und man wird umhüllt von einem mediterranem Gefühl. Toll!
Nachdem wir dann von unserer Shoppingtour mit dem Taxi zurück zum Pier gefahren sind, wollten wir uns eine Karte für die Fähre zu Alcatraz kaufen. Der Plan ist allerdings nicht ganz aufgegangen, da alle Karten bis Dienstag (und wir waren da am Sonntag!) ausverkauft waren. Also keine Alcatraz-Besichtigung - schade! Stattdessen wollten wir dann mit einem Schiff eine Küstentour machen, sodass wir der Insel wenigstens etwas näher kommen konnten. Doch die Touren waren relativ teuer und der Nebel hielt sich hartnäckig.
Im Endeffekt haben wir uns für eine 2-stündige Bustour im Doppelstecker (:D) entschieden und haben damit nochmal alle Touristenpunkte abgeklappert. Es war aber toll den warmen Wind in den Haaren zu spüren und dabei soviel zu sehen.
Und toll war auch das Telefongespräch, was ich, kurz bevor wir eingestiegen sind, geführt habe: In San Francisco hab' ich nämlich die Bestätigung für eine neue Gastfamilie bekommen! Nach dem Urlaub könnt' ihr mich nun also in Brookline, Boston, Massachussets finden bei einer lesbischen Single-Mom mit einer 7-jährigen Tochter! :D Bin schon gespannt, ob es dieses Mal DAS Match ist!
Nach der Bustour sind wir noch weiter an der Promenade entlang gelaufen, haben uns Souvenirs angeschaut und sind schließlich zurück ins Hotel, um uns für den Abend fertig zu machen. Wir waren dann Abendessen und Souvenir shoppen und sind dann schon wieder ins Hotel, da wir den nächsten Morgen früh raus mussten, um uns auf den Weg über den Coast Highway nach Los Angeles zu machen. Davon mehr im nächsten Post...

Donnerstag, Februar 11, 2010

Day 207

*happiness and vacation chaos*

Morgen geht's also los in den Urlaub. Endlich - nach 7 Monaten Arbeit. Aber wer auch immer das Sagen für das Wetter da oben hat, meint es nicht sonderlich gut mit uns - oder wollte uns zumindest mal einen Schrecken einjagen: Da ja gestern der letzte Blizzard in NYC angekommen ist und auch wir ein bisschen Schnee abbekommen haben, wurden fast alle Busrouten gestrichen für gestern. Ich bin also schon seit früh um 7 dabei, regelmäßig auf die Seite des Busunternehmens (megabus.com) zu schauen, um herauszubekomme, wie die Umstände für morgen aussehen. Aber anscheinend läuft für morgen wieder alles planmäßig. Anderenfalls würde das für mich auch ein übelstes Chaos darstellen, da so schon alles knapp bemessen ist und ich wahrscheinlich 24 Stunden unterwegs sein werde - nämlich mit dem Bus 1:45pm nach NYC zu Penn Station, danach mit der Subway zur Grand Central Station, dann mit dem Zug nach Brewster zu Tanja, wo ich dann etwa 3 Stunden sein werde. Danach nehmen wir den Zug zurück in die City, vom Grand Central geht's dann wahrscheinlich mit der Sub Richtung Flughafen und dann mit einem Shuttle weiter bis in den Flughafen. Dort werden wir wohl dann mindestens noch 4 Stunden warten bis (hoffentlich on time) unser Flug 7.00 Uhr am Morgen den Flughafen in Richung San Francisco verlässt, wo wir (hoffentlich on time) irgendwann gegen 11 Uhr Ortszeit landen sollten. Also knappe 24 Stunden Reisezeit. Das wird anstrengend!
Dafür werde ich dann wohl aber genügend Zeit haben um über alle Gastfamilien nachzudenken und die richtige Wahl zu treffen.
Überraschenderweise haben sich nämlich heute noch zwei weitere Familien gemeldet, eine aus dem Fairfield County in Connecticut mit 3 Kindern (1 Mädchen -10 Jahre, zwei Jungs - 2 und 5 Jahre und 1 Hund) Die Gegend da scheint aber mehr der Gegend hier in Syracuse zu gleichen, was die Familie nun an Platz 4 befördert hat. An Platz 1 zurzeit ist eine Familie aus Boston mit 3 Kindern (2 Mädchen - 14 und 16 Jahre, ein Junge - 11 Jahre und eine Katze). Da würde ich auch ein eigenes Auto und Handy haben und wäre richtig nah an Downtown. Also hier kann ich noch nicht einen Kritikpunkt finden. Heute abend werden wir dann hoffentlich ein zweites Mal telefonieren.
Ich bin auf jeden Fall sehr sehr glücklich momentan, da es nun doch so gut läuft mit dem Rematch. In Deutschland werdet ihr mich also die nächsten 5 Monate noch nicht sehen. :)
Vielleicht melde ich mich morgen noch einmal mit ein paar Family Updates, ansonsten dann wohl erst einmal längere Zeit nicht, da ich ja im Urlaub bin und danach unter Umständen sofort weiter zur nächsten Gastfamilie reise.

Seit gespannt und bleibt dabei! ;)

Mittwoch, Februar 10, 2010

Day 206

*Apparently more Ups than Downs*

Here we go, finally. Alles wird also gut! ;) Gestern Abend nach einem langen Tag gefüllt von Warten, hab' ich - gleich als ich abends zur Tür (vom Französisch-Unterricht heimgekommen) herein gestolpert bin - meinen ersten wirklichen Anruf erhalten. Die Familie mit den 3 Töchtern hat angerufen - also besser gesagt die Mutter hat mich angerufen. Wir haben also etwa 20 Minuten telefoniert und schon mal so ein paar Basis-Daten ausgetauscht. Sie scheint jedenfalls richtig lieb zu sein und klang als wäre sie wirklich interessiert. Wir werden heute auch noch einmal telefonieren und eine eMail möchte sie mir auch noch schicken mit einigen Infos über die Familie. Nach wie vor sind mir bei der Familie noch keine Haken aufgefallen. Das einzige, was leider ein Problem werden könnte, ist, dass mein Schatzi mich eventuell nicht besuchen kommen kann, da orthodoxe Juden doch sehr streng in ihrem Glauben sind und das wohl nicht dulden werden. Aber gefragt hab' ich danach noch nicht, also muss ich abwarten, was beim nächsten Gespräch herauskommt. Auf jeden Fall weiß ich, dass die Mutter in der Medien- und Filmbranche tätig ist und geschäftlich viel nach Hollywood reist. (Coool ! :D) Der Vater arbeite für eine Software-Firma von zuhause aus und die Mädels seien sehr selbstständig und würden ein Au Pair akzeptieren, das ja noch gar nicht so sehr viel älter ist als sie selbst. Ich bin jedenfalls gespannt auf mehr Informationen.
Außerdem habe ich gestern Nachmittag noch einen Anruf von einer LCC aus Boston bekommen. Sie hat gleich mal auf Deutsch losgelegt als sie angerufen hatte und ich musste erstmal kurz Luft holen und meine Gedanken ordnen - auf Deutsch war ich nicht gefasst! ^^ (Ja, sie hat in Berlin, Teltow gelebt und wohnt seit 3 Jahren in Boston und will auch nicht wieder weg.) Jedenfalls hat sie mich darüber informiert, dass sie in ihrem Cluster eine Single Mom hat, deren 7-jährige Tochter ADHS hat, was auch der Grund war, warum das vorherige Au Pair wechseln wollte. Das Cluster dort hat 18 Au Pairs und alle leben sozusagen next door. Und zur Innenstadt braucht man mit der S-Bahn nur 10 Minuten und Haltestellen sind direkt um die Ecke. Auch die Mutter hat gestern noch angerufen, allerdings nur kurz, da es schon viertel 11 war und sie erst von der Arbeit kam. Sie hat sich also entschuldigt, dass es so spät geworden ist und nachgefragt, ob sie den nächsten Tag anrufen kann. Also erwarte ich für heute Nachmittag ihren Anruf. Insgesamt weiß ich demzufolge, dass ich heute nochmal mit beiden telefonieren werde. Das freut mich, denn endlich geht's aufwärts.
Nun weiß ich allerdings überhaupt nicht einmal ansatzweise, welche Familie mir mehr zusagen würde: Wenn es nach dem Ort geht, würde ich Boston bevorzugen, auch die Single Mom scheint ziemlich cool drauf zu sein (sie ist übrigens lesbisch, hat aber keine Partnerschaft zurzeit). Allerdings weiß ich nicht, ob ich mit einem ADHS-Kind zurecht kommen würde. Die andere Familie bei NYC klingt von den Kindern her toll, das einzige ist, dass mein Schatzi eventuell nicht nochmal kommen kann. Naja, und NYC kenn' ich ja auch schon.
Aber einfach mal abwarten, was sich bei den Gesprächen so ergibt und was mich eher anzieht. Oder vielleicht meldet sich ja auch noch eine andere Familie und die ist noch perfekter (ich weiß, es gibt keine Steigerung von perfekt! :P).

Stay tuned!

Montag, Februar 08, 2010

Day 204

* My personal Ups and Downs*

Ihr glaubt nicht, was das für Gefühlsschwankungen für mich zurzeit sind! Das ist ein einziges Auf und Ab! Aber ja, ich weiß, ich wollte es ja nicht mehr langweilig haben! ;)
Hmm, wo fang' ich denn jetzt an? Am besten bei Freitag: Meine Counselorin emailte mir also Freitagabend noch, dass eine Familie mich anrufen möchte und ob ich interessiert wäre. (Kurze Infos: Die Familie hat ein Appartment in NYC, lebt aber an der Küste in New Jersey - eineinhalb Stunden jeweils zu Philadelphia und NYC - und hat zwei Jungs, 2 und 3 Jahre.) Diese Familie hat mich allerdings nicht angerufen. Wer weiß warum, allerdings ist das auch nicht so schlimm, da das Cluster wahrscheinlich eh sehr klein gewesen wäre, da das ein sehr winziger Ort ist, wo die leben.
Also nichts Aufregendes am Freitag. Samstag hab' ich mich dann dazu entschlossen, shoppen zu gehen - vorrangig um ein paar dünne langärmlige Oberteile
für den Urlaub zu ergattern. Die hab' ich dann auch gekauft (4 Stück um genau zu sein und eine langärmlige gestreifte Bluse), dann aber noch einen Schal, einen Gürtel, eine Lederjacke, zwei Romane, und ein superteures aber auch supergeiles Parfüm von Ralph Lauren. Alles in allem hat das dann 300 Dollar gemacht, was auf die Zeit, die ich schon hier bin, gerechnet natürlich Peanuts sind!
Als ich mich jedenfalls zum Shoppen aufmachte, war ich noch richtig motiviert und hab' mich auf meine bevorstehende Tour gefreut. Als ich dann aber im Auto auf dem Weg zurück nach Hause saß, ging es mir nicht mehr ganz so gut, weil mir durch 4 Stunden alleine in einer großen Mall wieder klar wurde, wie einsam ich doch war. Aber nur gut, dass ich jetzt im Rematch bin!
Nun also weiter im Thema: Am Sonntag ... Ach ja, der Sonntag, den hab' ich damit verbracht im Bett zu liegen oder zum Klo zu rennen, um das, was ich eigentlich schon gar nicht mehr im Magen hatte, ans Licht zu befördern - mit anderen Worten: Ich hatte mir die 24-Stunden-Magen-Darm-Grippe von meinem Großen eingefangen, der diese am Freitag mit heimgebracht hatte. Auf alle Fälle hat mich am Sonntag auch meine Counselorin wieder angerufen und mir Daten einer zweiten Familie durchgegeben (wohnt im Westchester County in NY, 45 min. von Manhattan, haben 1 Tochter, 8 Jahre). Auch hier hab' ich natürlich gesagt, dass ich gerne mit ihnen telefonieren würde. Diese Familie hat sich aber bis heute auch noch nicht gemeldet. Schade! Das klang wirklich nicht schlecht.
Nach diesen beiden (Nicht-)Vorfällen und dem ganzen Chaos in meinem Zimmer, da ich nicht weiß, was ich in welchen Koffer bzw. welchen Karton packen soll, ging es mir heute tagsüber nicht sonderlich blendend. Ich war ein wenig deprimiert, dass ich trotz des vierten Tages im Rematch noch keinen einzigen Anruf erhalten hatte! Und ich war ein wenig aus meiner inneren Ruhe gebracht, da mein ganzes Umfeld, sprich mein Zimmer, alles andere als Ruhe ausstrahlte! Die Tatsache, dass ich am Freitag dann auch noch in den Urlaub fahr', wofür ich noch gesondert packen muss, was wiederum heißt, dass ich dann, wenn ich wieder zrück bin, wieder irgendwie alles umpacken muss, machte es auch nicht unbedingt besser. Ein paar Tränen und ein kleines Gespräch mit meiner Mama später, war dann wieder alles okay: Ich bin in den Baumarkt gefahren, hab' mir einen Umzugskarton organisiert und begonnen meine Sachen in 3 Rubriken aufzuteilen: Sommerklamotten, Wichtig und Nicht so wichtig. Danach wird gepackt: Das wichtige Zeug, was gar nicht so viel ist, in den kleineren Koffer, das nicht so wichtige Zeug, was den Großteil ausmacht, in den großen Koffer und die Sommerklamotten und diverse Unterlagen und Bücher in den Karton. Und wenn ich dann zrück bin, muss nur noch das Zeug aus dem Urlaubskoffer auf diese drei Bestände aufgeteilt werden. So, nun hat also endlich alles halbwegs seine Ordnung. Und vor allem ich hab' meine innere Ordnung zurück. Und nicht nur das, ich hab' auch meine Fröhlichkeit zurück, da ich vor einer Stunde endlich den so verzweifelt ersehnten Anruf erhalten habe: Ein Counselor aus Westchester County (ein anderes Cluster als das der zuvor erwähnten Familie) hat mich angerufen und nachgefragt, ob ich in eine Familie von seinem (ja, es war ein ER) Cluster interessiert wäre. (Infos: Jüdische Familie in New Rochelle, 3 Töchter, 11, 13 und 16 Jahre, ein Hund, das Cluster hat 40 Au Pairs, die weiteste wäre 4 Meilen von mir entfernt!) Das klingt eigentlich vollkommen perfekt. Das hab' ich den Counselor auch wissen lassen und er meinte, er wird meine Nummer weiter geben und ich kann in den nächsten Tagen - hoffentlich morgen! - einen Anruf von ihnen erwarten. Ich freu' mich!
Das klingt also endlich mal gut und nach den letzten 4 Tagen, die sich so anfühlten als vergeht die Zeit, ohne dass sich etwas tut, hat sich nun mein erster Lichtblick ergeben und ich bin wieder happy.
So, nun muss ich aber mal ins Bettchen - es ist schon spät. Ich halte euch auf dem Laufenden!

Freitag, Februar 05, 2010

Day 201

*Oh my goodness!*

Jetzt bin ich confused! Also wirklich, meine Gedanken verstreuen sich gerade in alle Windrichtungen und ich kann mich auf nichts konzentrieren. Kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gefühlt zu haben! Wenn es sich so bei einem Prüfungsblackout anfühlt, bin ich froh so etwas nicht zu haben!
Nun aber zum Hintergrund: Hab' heute mit meiner Hostmom geredet und natürlich habe ich es gleich zu Ende geführt und ihr gesagt, dass ich ins Rematch will. Und schneller als ich gucken konnte, wurde das auch umgesetzt! Am Montag sind wir dann offiziell im Rematch! Oh my god! Und das ist alles so kompliziert wegen meinem Urlaub, aber ich hab' mich so schlecht gefühlt, es schon so lange zu wissen und nichts zu sagen, gerade weil meine Hostmom im März wieder zurück zur Arbeit geht und dann auch keine Zeit hat ein neues Au pair einzuarbeiten. Also hab' ich jetzt schon hinter mich gebracht und es damit etwas komplizierter für mich gemacht. Am Montag bin ich also im Rematch, das heißt Familien, die sich ebenfalls im Rematch befinden, sehen meine Daten und können mich kontaktieren. Und das ist dann bis Freitagnachmittag möglich. Danach bin ich nicht mehr erreichbar, weil ich auf dem Weg nach New York City bzw. San Francisco bin. Wenn ich aus dem Urlaub wieder da bin, hätte ich von meinen eigentlich 2 Wochen Rematch-Zeit noch genau einen Tag, nämlich Sonntag. Kurzum: Ich hab sogesehen nur 6 Tage Zeit zu rematchen. Zum Glück kann man unter bestimmten Umständen diese Zeit verlängern, und zwar dann, wenn ich jemanden finde, bei dem ich für diese Zeit unterkommen kann. Hier bleiben, wenn schon ein neues Au pair da ist darf ich nämlich rein rechtlich nicht. Meine Hostmom meinte zwar, wenn sie noch kein neues Au pair haben sollten, wenn ich zurück aus dem Urlaub komme, darf ich natürlich hier bleiben bis ich jemanden gefunden habe, wenn sie aber ein Au pair haben sollten, muss ich meine (schon vorher gepackten) Koffer nehmen und wieder gehen. Demzufolge habe ich gerade eben mit Katie telefoniert, da ich weiß, dass ihre Gastfamilie schon mal ein anderes befreundetes Au pair aufgenommen hatte für die Übergangszeit, und hab' sie gefragt, ob ich eventuell bei ihr unterkommen könnte. Noch hab' ich keine Antwort, da ich gerade erst angerufen hatte und sie natürlich erst nachfragen und zurückrufen muss, aber ich bin guter Dinge, dass das möglich wäre. Trotzdem fühlt sich das für mich jetzt gerade alles etwas overwhelming and und ich kann keinen klaren Gedanken fassen.
Meine Counselorin meinte jedenfalls, ich sollte schon beginnen zu packen, da ich ja so gesehen nur noch genau eine Woche dafür hab'. (Und nur, um das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Bevor ich meinen Flug in die USA angetreten habe, habe ich 2,5 Wochen vorher mit Packen begonnen! Und ich hab' hier mittlerweile ein paar mehr Sachen als ich damals mit hierher gebracht hatte!)

Puuuh, tief durchatmen! Das geht jetzt echt alles etwas fix. Aber so ist das wohl. Und mal sehen, wo es mich hinbringt?! (Vielleicht auf den direkten Wege zurück nach Deutschland? Hoffentlich nicht! Vielleicht in eine schlechtere Situation? Wirklich hoffentlich nicht! Oder aber eine bessere? Hoffentlich! Aber wie die Chancen stehen, weiß ich nicht!) Stay tuned!

Donnerstag, Februar 04, 2010

Day 200

*Can't wait!*

Nun sind also wirklich schon 200 Tage vergangen, die ich hier in Upstate New York verbracht habe! Ich kann's nicht glauben. So gerne würde ich die Uhr zurückdrehen und nochmal neu beginnen. Es waren bis auf einige spezielle Erlebnisse (Niagara Falls, Cluster Meetings und Urlaub mit Schatzi) keine besonders tollen Tage - jedenfalls nicht so wie ich es mir erwünscht oder erwartet hatte. Ich bin der festen Überzeugung den American Way of Life noch nicht kennen gelernt zu haben, aber er existiert irgendwo in diesem Land - in irgend einer Stadt bei irgend einer tollen Familie. Und ich hoffe, genau das werde ich finden.
Entschlossen bin ich nun zu über 100%, da mir hier jeden Tag so viel mehr auffällt, was ich die ganze Zeit (erfolgreich!) verdrängt habe. Heute z.B.: Ich hab' die Bettwäsche der Jungs wie jeden Donnerstag gewaschen - erst alles Baumwollezeug (Bettlaken und dünne Decke) und dann das andere (Überdecke, Comforter). Als erstes hab' ich demzufolge auch Bettlaken und die Decke wieder auf's Bett gemacht, während das andere Zeug noch im Trockner war. Als ich eine halbe Stunde später den Rest gemacht hab' ist mir aufgefallen, dass meine Hostmom die Decke nochmal neu auf die Betten gemacht hatte. Warum? Was war an dem, was ich gemacht hab' falsch? Und wenn es falsch ist, warum hat sie mir dann nie gesagt, wie ich es machen soll? Und sowas passiert die ganze Zeit. Ich erfrage meine Aufgaben und versuche mich in alles einzulernen. Von denen kommt nicht ein kleiner Hinweis. Wie ist das also nun: Wollen sie mich oder will ich die Familie?
Naja, und denkt mal an Halloween zurück: Ich durfte zuhause bleiben, während meine Jungs und Gasteltern "Trick or Treat" gemacht haben. Nice! So fühlt es sich also an die amerikanische Kultur kennen zu lernen - nämlich gar nicht! Nicht ein Stückchen Kultur hab' ich kennen lernen können und alles das, was ich erlebt hab' mit der Familie, konnte ich nur erleben, weil ich ständig nach allem gefragt hab': Ach, an dem und dem Tag ist was? Was ist denn da? Wann ist das denn? Wie lange? Wie läuft das ab? Kann ich mit? Und so weiter.
Sogar zur Taufe der Kleinen musst ich ihnen jede kleine Information aus der Nase ziehen: Um wieviel Uhr beginnt die Messe?, Um wieviel Uhr beginnt die Zeremonie?, Wann sind wir wieder zurück im Haus?, Was muss noch getan werden?, Soll ich was mit vorbereiten?, Was habt ihr für mich an Aufgaben geplant? Soll ich auf die anderen Kinder mit aufpassen?, Wo soll ich sie beschäftigen?, Soll ich beim Essen machen helfen?, Wie lange wird die Feier gehen?, ... Die haben sich nicht mal mit mir vorher zusammen gesetzt und mir erklärt, wie es ablaufen wird und was sie von mir erwarten. Sie haben das wirklich nicht EINMAL getan. Nicht einmal, als ich hier ankam. Nicht einmal ein Zusammensetzen, um Familienregeln, -rituale, -alltag und sowas zu erklären. Ich wusste also weder so richtig, was ich zu tun hatte, wie ich es zu tun hatte und ob sie etwas bestimmtes erwarten. Auch da musste ich mir alles erfragen.
Im Endeffekt klingt das alles für mich so, als hätten sie gar kein Bock gehabt jemanden da zu haben und sich nicht für mich interessiert. Also mal ehrlich, wenn jemand aus einem anderen Land bei euch einziehen würde, würdet ihr doch versuchen in den ersten Wochen diesem Jemand so viel wie möglich von der Gegend zu zeigen, so viel wie möglich vom Tagesablauf erzählen, dass er sich einfinden kann und auch so mal etwas mit ihm erzählen, um herauszubekommen, was für eine Persönlichkeit er ist und ob er sich wohlfühlt. Nichts! In diesen Genuss kam ich nicht. Im Nachhinein schmerzt das ganz schön, wenn ich so darüber nachdenke. Aber damals wusste ich ja nicht, was ich erwarten sollte und ob das so normal ist - hatte ja keine Vergleichspunkte. Heute weiß ich es und hoffe es ist nicht zu spät, das bemerkt zu haben!
Was das Wechseln an sich angeht: Das Gespräch mit meiner Counselorin und meiner Gastfamilie wird dann baldmöglichst, nachdem ich aus meinem Urlaub zurück bin, geführt werden. Würde es am liebsten gleich machen, aber da könnte ich meinen Urlaub nicht antreten und das möcht' ich nicht. Darauf hab' ich mich schon sooo lange gefreut!
Trotzdem wird demnächst sicher öfter etwas los sein. Schaut also öfter mal vorbei.

Dienstag, Februar 02, 2010

Day 198

*I made a decision*

Nun ist es endlich soweit - endlich kommt etwas Aufregung in meinen Blog und mein Leben, war ja immer viel zu langweilig, nicht wahr?! ^^
Heute hatte ich also das Gespräch mit meiner Counselorin und hab ihr ziemlich schnell klar gemacht, dass ich mich entschieden habe zu wechseln! Eigentlich wollt ich das nicht gleich so offensichtlich darstellen, obwohl die Entscheidung in meinem Kopf schon 100%ig war. Aber im Endeffekt siegt dann doch immer die Ehrlichkeit und ich habe alles erzählt. Überraschend für mich, erzählt mir meine Counselorin auch, dass meine Hostmom sie nach einem Telefonat für heute Abend gefragt hatte, da sie mit ihr etwas zu besprechen habe. Ich wunder mich, um was es dabei geht. Vielleicht haben sie das selbe vor wie ich? Das wär ja ziemlich ideal. Nun ja, mal sehen was dabei heraus kommt.
Auf jeden Fall will meine Counselorin meiner Hostmom dann sagen, dass sie weiß, dass ich auch ziemlich unglücklich bin und wir uns alle mal an einen Tisch setzen sollten, wo ich dann sagen werde, dass ich rematchen will. Und das soll am Donnerstag geschehen. Das Problem dabei ist nur, dass ich ja in eineinhalb Wochen nach California fliege - und falls ich ab Freitag dann im Rematch sein sollte, wäre ich die zweite Woche nicht erreichbar für interessierte Gastfamilien. Deswegen verschieben wir das Gespräch eventuell doch auf die Woche nachdem ich wieder aus California da bin. Aber das muss ich noch genauer mit meiner Counselorin absprechen.
Fakt ist jedoch, dass ich mein zweites halbes Jahr in einer Familie in einer anderen Stadt verbringen werde und bei mir entsteht schon wieder so eine glückliche Aufregung wie damals, als alles begann - was ich für mich als gutes Zeichen deute, da dies bedeutet, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe!
Neues dann in den nächsten Tagen - ihr könnt also jetzt wieder regelmäßigere Posts erwarten! ;)